Mittwoch, 18 Dezember 2024
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Lieblingsrolle Papa: Mit 65 ist Rufus Beck zufrieden

Kleine Filmfans kennen ihn als Zauberer Petrosilius Zwackelmann im «Räuber Hotzenplotz». Andere haben ihm beim Vorlesen der «Harry Potter»-Hörbücher oder sogar der Bibel gelauscht. Und wieder andere kennen ihn aus Filmen wie der 1990er-Jahre-Komödie «Der bewegte Mann».

Die Bandbreite des Schauspielers Rufus Beck ist enorm: Theater, Film, Fernsehen, Hörbuch und Synchronsprechen, etwa als Kater Maribor in den «Bibi Blocksberg»-Animationsfilmen. Diesen Samstag (23. Juli) wird der umtriebige Schauspieler 65 Jahre alt – ein Geburtstag, den er allerdings nicht daheim in München feiern wird, sondern auf dem Mittelmeer.

«Wir segeln von Italien nach Griechenland entlang der berühmten Orte der griechischen Mythologie», verrät er der Deutschen Presseagentur in München. «Insofern fällt mein Geburtstag dieses Jahr aus, aber ein neues Abenteuer beginnt.»

Programme für Kinder

«Zehnkämpfer der darstellenden Kunst» nennt sich Beck selbst – mit einem Augenzwinkern. Komödie, Krimi, Abenteuer und natürlich Drama, die Liste seiner Auftritte ist lang und vielfältig. Nach dem Abitur in Heidelberg studierte er und kam bald ans Theater. 1981 engagierte ihn das Saarländische Landestheater. Nach Stationen in Tübingen, Frankfurt, Köln und Basel beeindruckte er als Franz Moor in Friedrich Schillers Drama «Die Räuber» am Bayerischen Staatsschauspiel. Er spielte bei Festspielen in Worms oder Bad Hersfeld. Auch Regie führte er, so bei Peter Maffays Musical «Tabaluga und das verschenkte Glück», wo er auch selbst als Magier zu sehen war.

Besonders häufig widmet sich der in Heidelberg geborene Wahlmünchner dem jungen Publikum – mit gutem Grund: «Am liebsten bin ich Papa», sagt der Münchner über seine Lieblingsrolle. Wie sich das Vatersein anfühlt, weiß er genau, hat er doch zwei Töchter und einen Sohn, die ihn vor allem bei der Auswahl seiner Sprecherrollen berieten. «Wenn die das bejaht haben, habe ich auch den einen oder andern Stoff als Hörbuch produziert.»

Auch die Reaktionen der Jüngsten schätzt Beck. «Kinder sind die anspruchsvollsten Zuschauer. Wenn es sie langweilt, lassen sie es einen sofort spüren.» Auf der anderen Seite seien sie auch unglaublich begeisterungsfähig.

Die Bühne als Lebenselixier

Seine drei Kinder sind inzwischen alle selbst im Filmgeschäft, eine Tochter als Drehbuchautorin, die andere als Regisseurin, der Sohn als Schauspieler. Beck spricht lieber vom «Showbusiness». «Das ist ein ehrliches, amerikanisches Wort: Es geht um Unterhaltung. Erst muss man die Menschen unterhalten, um sie berühren zu können.» Erst dann sei es möglich, eine Botschaft zu vermitteln, «falls vorhanden».

Der Auftritt, die Bühne, für Beck ein Lebenselixier. Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» nannte ihn gar «eine Art Präsenz-Junkie, der das Publikum braucht, um zur großen Form aufzulaufen». Die Zuschauer danken es ihm, mit regem Interesse etwa an seinen Lesungen.

Und so blickt der Schauspieler angesichts seines runden Geburtstages zufrieden auf sein bisheriges Leben: «Wenn ich mir anschaue, was alles passiert ist, wem ich begegnen durfte, wen ich lieben durfte, welche Projekte auf mich zukamen – es war ein großes Geschenk», resümiert er. «Wie es weitergeht, das weiß ich nicht. Ich hoffe, es wird weiterhin so spannend sein.»

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