Der Bund der Selbstรคndigen fordert, endlich den Bรผrokratiewahnsinn abzubauen.
Das Schlagwort „Entbรผrokratisierung“ geistert schon 40 Jahre, wenn nicht lรคnger, durch Politik und Wirtschaft. Doch was ist geschehen? Wenig bis nichts – im Gegenteil: Die Belastung durch Bรผrokratie wird jeden Tag mehr.
Schlimm genug, doch jetzt geht es um das Eingemachte.
Der Kampf mit der Flut der Formulare kostet die deutsche Wirtschaft jรคhrlich mehr als 50 Milliarden Euro. Allein aus Bundesgesetzen resultieren 10.000 Informationspflichten, so Mario Ohoven, Prรคsident des Bundesverbandes mittelstรคndische Wirtschaft, im Juli 2019 in einem Gastbeitrag bei „Markt und Mittelstand“. Diese Zahlen unterscheiden sich zwar von Unternehmen zu Unternehmen, doch auch und gerade kleine Unternehmen รคchzen unter der Last der Auskunftspflichten.
Im Kampf gegen den Fachkrรคftemangel fรผhlen sich viele Unternehmer von der Bรผrokratie ausgebremst. So beklagt fast jedes Unternehmen, das in den vergangenen Jahren Flรผchtlinge eingestellt hat, bรผrokratische Hindernisse, die Geld und Zeit kosten.
Arbeitskrรคfte fehlen an allen Ecken und Enden. Hohe Steuern, mit die hรถchsten in der Welt, Regulierungswut und eine nicht zeitgemรครe Infrastruktur, gerade im Digitalen, haben รผber Jahre hinweg den Wirtschaftsstandort Deutschland unattraktiver im Vergleich zu anderen Lรคndern gemacht. Arbeitskrรคfte aus dem Ausland mรผssen umworben werden und kommen nicht ohne Weiteres. „Made in Germany“ ist in Gefahr! Das Fehlen von Fachkrรคften behindert bereits jetzt die Geschรคftstรคtigkeit jedes zweiten Unternehmens.
„Was wir brauchen, ist eine strikte Ausdรผnnung von bรผrokratischen Gรคngelungen und eine effektive Steuerentlastung, die Deutschland wieder attraktiver fรผr Arbeitskrรคfte macht, sei es aus dem In- oder Ausland. Die geburtenstarken Jahrgรคnge gehen jetzt in Rente und wir werden in den kommenden Jahren einen noch massiveren Schwund an Arbeitskrรคften erleben als wir es schon haben. Das MUSS kompensiert werden, indem man gรผnstige Rahmenbedingungen schafft und zwar sofort.
Auch hinsichtlich erneuerbarer Energien brauchen wir weniger Bรผrokratie, um uns wirtschaftlich autark aufzustellen“, so Liliana Gatterer, Prรคsidentin des Bund der Selbstรคndigen Rheinland-Pfalz & Saarland e.V.
Die Prรคsidentin des BDS Bayern, Gabriele Sehorz, betont die Dringlichkeit: „Wir brauchen endlich auch einen „Doppelwums“ bei der Standortpolitik. Wenn sich Leistung nicht mehr ausreichend lohnt, gerรคt nicht nur unser Wirtschaftsstandort ins Hintertreffen, sondern unser Gemeinwesen. Wir fordern daher bei neuen Regelungen das „one in, two out Prinzip“ und endlich spรผrbare Entlastungen.“
„In den USA sorgt der Inflation Reduction Act fรผr groรe wirtschaftliche Dynamik und lรคsst viele Unternehmen ihre Investitionsstrategie hinsichtlich der USA รผberdenken. Aber auch fรผr begehrte Fachkrรคfte werden die Vereinigten Staaten wieder deutlich attraktiver. Hierauf mรผssen wir in Europa und Deutschland reagieren und unsere Standortbedingungen drastisch verbessern“, ergรคnzt Generalsekretรคr Andreas Keck vom Bund der Selbstรคndigen Deutschland mit Blick auf die internationale Situation.
Bettina Schmauder, Prรคsidentin des Bund der Selbstรคndigen Baden-Wรผrttemberg, „Wichtig ist es, den Bรผrokratieabbau auch auf Landesebene gesetzlich zu verankern, die Einfรผhrung von once only und die konsequente Strategieรคnderung weg vom Misstrauen der Verwaltung hin zu mehr Verantwortung.“
Ergรคnzend dazu weist der Bund der Selbstรคndigen Baden-Wรผrttemberg auf die vorliegenden Empfehlungen des Normenkontrollrates, die es auch gilt, umzusetzen.
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