ARAG Experten รผber giftige Chemikalien, die Menschen und Tiere krank machen
PFAS steht fรผr per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und ist eine Familie von kรผnstlich hergestellten Chemikalien. Sie finden sich in vielen Produkten wieder, die uns alltรคglich umgeben: Kosmetika, antihaft-beschichtete Pfannen, Imprรคgniermittel fรผr Kleidung, Lebensmittelverpackungen, Zahnseide oder Lรถschschaum. Selbst in Wรคrmepumpen sind PFAS enthalten. Die ARAG Experten informieren รผber das Gift und seine Verbreitung.
Was macht PFAS so gefรคhrlich?
Da PFAS wasser-, fett- und schmutzabweisend sind, sind sie vielfรคltig einsetzbar und werden zur Herstellung vieler Produkte verwendet. Laut ARAG Experten sind sie persistent. Das heiรt, sie kรถnnen durch natรผrliche Abbaumechanismen wie Sonneneinstrahlung, Mikroorganismen und andere Prozesse kaum gespalten werden. So bleiben sie jahrzehntelang in der Umwelt bestehen. Bei ihrer Herstellung oder Entsorgung kรถnnen sie in den Boden, das Wasser und die Luft gelangen, wodurch sie giftig fรผr Menschen und Tiere sind. Darรผber hinaus sind PFAS sehr mobil und kรถnnen sich รผber groรe Entfernungen ausbreiten, so dass sie zu einem globalen Problem geworden sind.
Wo kommen PFAS vor?
Laut ARAG Experten kommen die Chemikalien รผberall in Europa und flรคchendeckend auch in Deutschland vor. „The Forever Pollution Project“, ein internationales Rechercheteam aus Journalisten aus 18 europรคischen Medienhรคusern, hat in Europa bislang mehr als 17.000 PFAS-verseuchte Orte identifiziert, 2.000 davon so stark, dass sie eine erhebliche Gefahr fรผr die menschliche Gesundheit darstellen. In Deutschland wurden bisher รผber 1.500 Orte gefunden, die mit PFAS verschmutzt sind, davon 300 Hotspots. Vor allem in der Nรคhe von bestimmten Industrie-Standorten kรถnnten die Gewรคsser und Bรถden verunreinigt sein. Eine systematische Suche gibt es in Deutschland nach Information der ARAG Experten bisher noch nicht. Allerdings gibt es einzelne Behรถrden, so z. B. das Landesamt fรผr Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV), die die Boden-, Wasser- und Luftqualitรคt kontinuierlich รผberwachen.
Welche Krankheiten kรถnnen PFAS auslรถsen?
Aufgenommen werden die Substanzen laut ARAG Experten hauptsรคchlich รผber Lebensmittel und das Trinkwasser. Kinder, die gestillt werden, kรถnnen PFAS รผber die Muttermilch aufnehmen. Auch รผber die Luft und den Kontakt mit PFAS-haltigen Produkten kรถnnen die Chemikalien in den menschlichen Organismus gelangen. Laut Bundesinstitut fรผr Risikobewertung (BfR) kann noch nicht genau abgeschรคtzt werden, welche gesundheitlichen Beeintrรคchtigungen durch PFAS zu erwarten sind. Darรผber hinaus hรคngt die schรคdliche Wirkung auch von der Menge und Dauer ab, der Menschen dem Gift ausgesetzt sind. Es stehen jedoch verschiedene PFAS-Stoffe in Verdacht, die Leber, das Immunsystem und das Hormonsystem zu beeintrรคchtigen. Darรผber hinaus kรถnnten PFAS Krebs verursachen und zu Geburtsfehlern, Unfruchtbarkeit und anderen gesundheitlichen Problemen fรผhren.
Wie kann man sich schรผtzen?
Laut BfR lรคsst sich aufgrund fehlender Daten noch nicht feststellen, welche Lebensmittel hauptsรคchlich zur Aufnahme von PFAS beitragen. Besonders hohe Gehalte sind in Innereien von Wild nachgewiesen worden. Aber auch in Milch und Milchprodukten, Eiern oder pflanzlichen Lebensmitteln kรถnnen PFAS enthalten sein. Die ARAG Experten verweisen in diesem Zusammenhang auf einen Verbrauchertipp des Bundesministeriums fรผr Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), wonach unter anderem Wildpilze und Innereien nur gelegentlich verzehrt und auf regionale Hinweise bei selbst geangeltem Fisch geachtet werden sollte.
Ein trauriger Ausblick
Das Bundesministerium fรผr Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) weist darauf hin, dass eine Beseitigung und Sanierung der mit PFAS belasteten Bรถden und Grundwasser kompliziert und kostspielig ist. Zudem gibt es nicht genรผgend Anlagen und Deponien, die den kontaminierten Abfall aufnehmen kรถnnten. Ein Verbot der gesamten Stoffgruppe ist nach Information der ARAG Experten noch nicht in Sicht. Bisher sind lediglich zwei Stoffe der Gruppe – PFOS und PFOA – verboten.
Weitere interessante Informationen unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/sonstige/
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