Welche Folgen ein zu hoher Handykonsum haben kann und was dagegen hilft
Chatten, spielen, surfen, Musik hรถren oder telefonieren: Fรผr die meisten ist ihr Smartphone ein stรคndiger Begleiter. Wer es aber zu hรคufig in der Hand oder am Ohr hat, muss mit negativen Auswirkungen auf seine Gesundheit rechnen. Welche kรถrperlichen und psychischen Folgen ein erhรถhter Handykonsum haben kann, erlรคutert Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. Sie gibt auรerdem Tipps fรผr einen gesunden Umgang mit dem Smartphone.
Kรถrperliche Auswirkungen: Handynacken, Sehnenscheidenentzรผndung und Co.
Wรคhrend des Tippens und Lesens auf dem Smartphone halten die meisten den Kopf รผber lange Zeit gesenkt. „Durch die Beugung des Kopfes wirken Krรคfte von bis zu 20 Kilo oder mehr auf die Nackenmuskulatur“, erklรคrt Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. „Die verstรคrkte Beanspruchung kann schnell Nacken- und Kopfschmerzen auslรถsen und auf Dauer zu einer verhรคrteten Nackenmuskulatur, dem sogenannten Handynacken, fรผhren.“ Damit es nicht so weit kommt, das Handy lieber hรถher vor das Gesicht halten und den Blick anstelle des Kopfes senken. Der stรคndig angewinkelte Arm beim Halten des Handys beansprucht Muskeln, Sehnen und Nerven in der Schulter und kann fรผr eine รberlastung sorgen, hรคufig auch iPad-Schulter genannt. Darรผber hinaus erhรถht das stรคndige Tippen auf dem Handy das Risiko fรผr eine Sehnenscheidenentzรผndung an Handgelenk oder Daumen. Haw rรคt Nutzern daher zu ausreichend Pausen. Bei lรคngerer Nutzung hilft es, die Haltung hรคufiger zu wechseln.
Psychische Folgen nicht unterschรคtzen
Hoher Handykonsum hat aber nicht nur kรถrperliche Auswirkungen: Auch die Psyche kann leiden. „Die stรคndige Erreichbarkeit beispielsweise kann Stress auslรถsen“, erlรคutert die DKV Expertin. Wer viele Push-Benachrichtigungen bekommt, wird durch die stรคndigen optischen oder akustischen Signale abgelenkt und dazu gebracht, immer wieder auf das Handy zu schauen. Auf Dauer nimmt so die Konzentrationsfรคhigkeit ab und die Aufmerksamkeitsspanne verkรผrzt sich. Auch das sogenannte Phantom-Vibrations-Syndrom, bei dem Nutzer das Gefรผhl haben, ihr Smartphone vibriere, obwohl dies nicht der Fall ist, ist mittlerweile keine Seltenheit mehr.
Schlafprobleme: das Smartphone als Ursache?
Ein erholsamer Schlaf ist wichtig fรผr Kรถrper und Geist. Doch immer mehr Menschen klagen รผber Schlafprobleme. Auch hier kann das Smartphone einen negativen Einfluss haben. Denn fรผr viele ist Nachrichten lesen oder E-Mails checken kurz vor dem Zubettgehen ganz normal. Das erschwert es jedoch, abends abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. „Also besser den spรคteren Abend zur handyfreien Zeit machen“, so Haw. „Das Handy sollte auch nicht auf dem Nachttisch liegen, am besten ist es, es ganz aus dem Schlafzimmer zu verbannen“, so die DKV Expertin.
Mit kleinen Verhaltensรคnderungen den Handykonsum reduzieren
Wer im Alltag das Handy รถfter mal beiseitelegt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Damit die Verhaltensรคnderung gelingt, helfen ein paar kleine Tricks. Unterwegs beispielsweise das Handy in einem Rucksack oder einer Handtasche transportieren und nicht in der Hosentasche oder um den Hals. Der grรถรere Aufwand beim Herausholen verhindert den stรคndigen schnellen Blick auf das Display. Bei Treffen mit Freunden am besten das Handy bewusst in der Tasche lassen und nicht neben sich auf den Tisch legen. „Um den eigenen Handykonsum zu reduzieren, hilft es, sich bewusst zu machen, wie oft und aus welchen Grรผnden zum Smartphone gegriffen wird“, empfiehlt Haw. „Das hilft dabei, das eigene Nutzungsverhalten zu verรคndern.“
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