Mittwoch, 18 Dezember 2024

Kyocera entwickelt weltweit(1) kleinsten GaN-Laserchip

am

Das Unternehmen stellt ein neues Verfahren zur Herstellung funktionsfรคhiger Mikro-Lichtquellen mit hรถherer Ausbeute und geringeren Kosten vor.

Kyoto/Neuss, 02. Dezember 2022. Der KYOCERA Corporation gelang die Entwicklung einer neuen Dรผnnfilm-Prozesstechnologie zur Herstellung einzigartiger Silizium(Si)-Substrate fรผr Galliumnitrid(GaN)-basierte Mikro-Lichtquellen, einschlieรŸlich Laser mit kurzem Resonator und MicroLEDs.

Was ist eine Mikro-Lichtquelle?
Lichtquellen mit einer Kantenlรคnge von weniger als 100 Mikrometern (1/10 Millimeter) werden als „Mikro-Lichtquelle“ bezeichnet. Beispiele dafรผr sind Laser mit kurzer Kavitรคt und MicroLEDs. Da sie entscheidende Leistungsvorteile bieten, wie hรถhere Auflรถsung, geringere GrรถรŸe und geringeres Gewicht, gelten Mikrolichtquellen als unverzichtbar fรผr die nรคchste Generation von Fahrzeugdisplays, tragbaren intelligenten Brillen, Kommunikationstechnik und medizinischen Gerรคten. Es wird erwartet, dass bis 2026 allein der Markt fรผr Mikro-LED-Chips 2,7 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Dies entspricht einer durchschnittlichen jรคhrlichen Wachstumsrate (CAGR) von etwa 241 %.(2)

Technische Herausforderungen bei der Herstellung von Mikro-Lichtquellen
Auf Galliumnitrid (GaN) basierende Lichtquellen, sowohl MicroLEDs als auch Laser, wurden in der Regel auf Saphir- und GaN-Substraten gefertigt. Herkรถmmliche Verfahren bringen eine dรผnne GaN-Schicht fรผr die Lichtquelle direkt auf das Saphir-Substrat auf, indem dieses in einer kontrollierten Gasatmosphรคre auf eine hohe Temperatur (1000 ยฐC oder mehr) erhitzt wird. Die aktive emittierende Schicht muss dann vom Substrat abgelรถst werden, um eine GaN-basierte Mikro-Lichtquelle zu fertigen. Trotz der steigenden Nachfrage nach kleineren Komponenten stehen bei diesem Prozess drei Schwierigkeiten einem Erreichen der Miniaturisierungsziele in naher Zukunft entgegen:

1. Schwieriges Ablรถsen der Leuchtschicht
Bei MicroLEDs erfordern die derzeitigen Verfahren mรผhevolle Schritte, um die emittierende Schicht in einzelne Lichtquellen auf dem Substrat aufzuteilen und dann vom Substrat abzuheben. Da die Komponenten immer kleiner werden, kann die technische Herausforderung dieses Separierungsprozesses zu einer unvertretbar geringen Ausbeute fรผhren.

2. Hohe Fehlerdichte, unbestรคndige Qualitรคt
Die Fertigung von Mikrolichtquellen ist auch deshalb problematisch, weil die emittierenden Schichten auf Saphir, Silizium oder anderen Materialien gezรผchtet werden mรผssen, deren Kristallstrukturen sich von denen des GaN unterscheiden. Dies fรผhrt zu einer hohen Fehlerdichte und zu Problemen bei der Qualitรคtskontrolle.

3. Hohe Fertigungskosten
GaN- und Saphirsubstrate sind sehr teure Materialien. Obwohl Siliziumsubstrate kostengรผnstiger sind als Saphir, ist es extrem schwierig, die GaN Schicht von einem Siliziumsubstrat zu trennen.

Neuentwickeltes Verfahren von Kyocera
Kyocera hat die neue Prozesstechnologie mit Erfolg am unternehmenseigenen Research Institute for Advanced Materials and Devices in Kyoto in Japan entwickelt. In einem ersten Schritt lassen wir eine GaN-Schicht auf einem Siliziumsubstrat wachsen, das in groรŸen Mengen und zu niedrigen Kosten verfรผgbar ist. Die GaN-Schicht wird dann mit einem nicht mitwachsenden Material maskiert, das eine ร–ffnung aufweist. Wenn sich dann eine GaN-Schicht auf dem Si-Untergrund gebildet hat, wachsen die GaN-Kerne รผber die ร–ffnung in der Maske hinaus. Der Kern der GaN-Schicht weist in der Anfangsphase des Wachstums zahlreiche Defekte auf. Aufgrund ihres lateralen Wachstums kรถnnen jedoch qualitativ hochwertige GaN-Schichten mit geringer Fehlerdichte erzeugt werden. Aus diesem defektarmen Bereich der GaN-Schicht lassen sich dann erfolgreich Komponenten herstellen.

Vorteile des neuen Verfahrens von Kyocera
1. Leichteres Abtrennen der GaN-Schicht
Durch die Maskierung der GaN-Schicht mit einem nicht wachsenden Material wird die Bindung zwischen Si-Substrat und GaN-Schicht unterdrรผckt, was den Ablรถseprozess stark vereinfacht.

2. Hochwertige GaN-Schichten mit geringer Defektdichte
Da das Kyocera-Verfahren GaN mit geringer Defektdichte รผber einen grรถรŸeren Bereich als bisher zรผchten kann, ist eine Herstellung von homogenen GaN Schichten mรถglich.

3. Geringere Fertigungskosten
Das neue Verfahren von Kyocera ermรถglicht die erfolgreiche und zuverlรคssige Abtrennung der GaN-Schichten vom relativ preiswerten Si-Substrat und senkt die Produktionskosten erheblich.

Einsatzbereiche fรผr die Mikro-Lichtquelle
1. Transparentes Fahrzeugdisplay der nรคchsten Generation
In Zukunft wird die Einfรผhrung des autonomen Fahrens die Nachfrage nach helleren Displays mit hoher Auflรถsung und verbesserter Energieeffizienz steigern, transparente Displays werden neue Anwendungen erschlieรŸen.

2. Mikro-Lichtquellen fรผr AR/VR
Es wird erwartet, dass der Markt fรผr Mikrolichtquellen, die im Bereich Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) Verwendung finden, schnell anwachsen wird. Intelligente Brillen und andere Produkte werden entwickelt, um die Schaffung virtueller Rรคume รผber das Metaverse in der VR und die „Smartphone-Entwรถhnung“ in der AR zu erleichtern. Wรคhrend herkรถmmliche Halbleiterlaser fรผr AR auf eine Lรคnge von 300 Mikrometern miniaturisiert wurden, erreicht Kyocera weltweit als erstes Unternehmen eine GrรถรŸe von nur 100 Mikrometern. Das Unternehmen konnte diese GrรถรŸe durch die Entwicklung eines vรถllig neuen Fertigungsverfahrens erreichen, das eine Weiterentwicklung des Spaltverfahrens darstellt.
Diese sogenannte „neuartige Spaltmethode“ fรผhrt zu einer GrรถรŸenreduzierung von etwa 67 % und hilft, den Stromverbrauch zu minimieren. Halbleiterlaser mit geringerem Stromverbrauch ermรถglichen es, die GrรถรŸe und das Gewicht des Akkus zu verringern und somit die Integration zu erleichtern.

Kyocera wird eine breite Palette von Plattform-, Substrat- und Prozesstechnologien anbieten, um in naher Zukunft hochwertige und kostengรผnstige Mikrolichtquellen auf den Markt zu bringen, die den Kern zukรผnftiger Displaytechnologien darstellen.

(1) Weltweit kleinster Laserchip: Unter den kantenemittierenden Lasern auf GaN-Basis, die auf Siliziumsubstraten ausgeformt werden. Quelle: Kyocera, September 2022).
(2) Quelle: TrendForce „Micro LED Large-Sized Display Chip Market Estimated to Reach 2.7 Billion US dollars by 2026, laut TrendForce (August, 2022).

Fรผr weitere Informationen zu Kyocera: www.kyocera.de

รœber Kyocera
Die KYOCERA Corporation mit Hauptsitz in Kyoto ist einer der weltweit fรผhrenden Anbieter feinkeramischer Komponenten fรผr die Technologieindustrie. Strategisch wichtige Geschรคftsfelder der aus 298 Tochtergesellschaften (31. Mรคrz 2022) bestehenden KYOCERA-Gruppe bilden Informations- und Kommunikationstechnologie, Produkte zur Steigerung der Lebensqualitรคt sowie umweltvertrรคgliche Produkte. Der Technologiekonzern ist weltweit einer der erfahrensten Produzenten von smarten Energiesystemen, mit mehr als 45 Jahren Branchenfachwissen. 2022 belegte Kyocera Platz 665 in der „Global 2000“-Liste des Forbes Magazins, die die grรถรŸten bรถrsennotierten Unternehmen weltweit beinhaltet.

Mit etwa 83.000 Mitarbeitern erwirtschaftete Kyocera im Geschรคftsjahr 2021/2022 einen Netto-Jahresumsatz von rund 13,42 Milliarden Euro. In Europa vertreibt das Unternehmen u. a. Drucker und digitale Kopiersysteme, Halbleiter-, Feinkeramik-, Automobil- und elektronische Komponenten sowie Druckkรถpfe und keramische Kรผchenprodukte. Kyocera ist in Deutschland mit vier eigenstรคndigen Gesellschaften vertreten: der KYOCERA Europe GmbH in Neuss und Esslingen, der KYOCERA Fineceramics Europe GmbH in Selb und Mannheim, der KYOCERA Automotive and Industrial Solutions GmbH in Dietzenbach sowie der KYOCERA Document Solutions GmbH in Meerbusch.

Das Unternehmen engagiert sich auch kulturell: รœber die vom Firmengrรผnder ins Leben gerufene und nach ihm benannte Inamori-Stiftung wird der imagetrรคchtige Kyoto-Preis als eine der weltweit hรถchstdotierten Auszeichnungen fรผr das Lebenswerk hochrangiger Wissenschaftler und Kรผnstler verliehen (umgerechnet ca. 710.000 Euro* pro Preiskategorie).

*Erhebungszeitpunkt: 15.06.2022

Firmenkontakt
KYOCERA Europe GmbH
Daniela Faust
Hammfelddamm 6
41460 Neuss
02131/16 37 – 188
02131/16 37 โ€“ 150
daniela.faust@kyocera.de
http://www.kyocera.de

Pressekontakt
Serviceplan Public Relations & Content
Hannah Lรถsch
FriedenstraรŸe 24
81671 Mรผnchen
089/2050 โ€“ 4116
h.loesch@house-of-communication.com
http://www.serviceplan.com/de/landingpages/serviceplan-pr-content.html

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

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