Internationaler Tag der Kinderrechte: Kinder werden zunehmend ihrer Rechte beraubt
In immer mehr Lรคndern werden Kinder ihrer Rechte beraubt. Darauf weisen die SOS-Kinderdรถrfer weltweit zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20.November hin. Boris Breyer, Pressesprecher der Hilfsorganisation, sagt: „Jeder dritte Mensch auf der Welt ist unter 18 Jahre alt – trotzdem sind Kinder weiterhin die gefรคhrdetste Bevรถlkerungsgruppe ihre Rechte werden vielfach missachtet. Wir schulden ihnen mehr Schutz, mehr Fรถrderung und mehr Mitspracherecht.“
Gemรคร dem ,KidsRights Index 2024′ findet die Einhaltung der Kinderrechte in Afghanistan und im Sรผdsudan am wenigsten Beachtung. Weltweit bewirkt die Polykrise, dass sich Kinderrechtsverletzungen gegenseitig verstรคrken. Sie reichen von Vernachlรคssigung, Diskriminierung, Gewalt und Vertreibung, รผber Ernรคhrungsunsicherheit, Ausbeutung und Missbrauch bis hin zur Tรถtung.
- Durch den Klimawandel ausgelรถste Wetterextreme rauben Familien im globalen Sรผden zunehmend die Existenzgrundlage. Das erhรถht ihr Armutsrisiko, was vielfach zur Folge hat, dass Kinder Hunger leiden, keinen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung haben und die elterliche Fรผrsorge verlieren.
- Infolge von Kriegen und Konflikten werden Kinder vertrieben, verletzt, getรถtet oder als Kindersoldat:innen rekrutiert. Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten sind im letzten Jahr um 21 Prozent gestiegen. Laut Schรคtzungen wurden seit Oktober 2023 allein in Israel und im Gazastreifen 8000 Kinder getรถtet.
- Aufgrund von Wirtschaftskrisen und steigender Lebensmittelpreise kรถnnen viele Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen mรผssen. In Subsahara-Afrika sind etwa 23 Prozent aller Kinder und Jugendlichen von Kinderarbeit betroffen. Die Hรคlfte aller arbeitenden Kinder weltweit leidet unter gefรคhrlichen oder gesundheitsschรคdlichen Arbeitsbedingungen.
- Kinder und Jugendliche, deren sexuelle Orientierung von der Norm abweicht, sind in vielen Lรคndern von Gewalt und sozialer Ausgrenzung betroffen. Sie verlieren hรคufiger als andere die elterliche Fรผrsorge, erfahren mehr Gewalt, mรผssen รถfter die Schule abbrechen. Homosexualitรคt ist immer noch in 77 Lรคndern verboten, in 11 Lรคndern reichen die Gesetzesvorgaben bis zur Todesstrafe.
So helfen die SOS-Kinderdรถrfer:
Die SOS-Kinderdรถrfer machen sich weltweit fรผr die Einhaltung der Kinderrechte stark und achten auch bei den eigenen Programmen streng auf deren Wahrung. Die Hilfsorganisation unterstรผtzt junge Menschen in ihrem Recht auf Meinungsรคuรerung und Teilhabe. Weltweit gibt es Kinder-Gremien, die in Entscheidungsprozesse der Hilfsorganisation eingebunden werden. In Zusammenarbeit mit Regierungen engagieren sich die SOS-Kinderdรถrfer dafรผr, die Qualitรคt alternativer Betreuungssysteme zu verbessern, damit Kinder ohne elterliche Fรผrsorge in einem familiennahen Zuhause aufwachsen, nicht in anonymen Kinderheimen.
Stampfen fรผr den Frieden
Auch mit ihrer Aktion „Stomping for Peace“ machen die SOS-Kinderdรถrfer auf die Bedeutung der Kinderrechte aufmerksam und fordern insbesondere die Einhaltung von Artikel 38 der UN-Kinderrechtskonvention. Darin geht es um den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten. Der Artikel unterstreicht die Verantwortung der Staaten, fรผr ihre Sicherheit zu sorgen.
Mehr als 30 Lรคndervereine der SOS-Kinderdรถrfer sind bereits Teil der Bewegung. Tausende Kinder und Jugendliche haben weltweit gestampft und ihre Stimme erhoben. Am 20. November 2024 – dem Tag der Kinderrechte – wird ihre Botschaft den Vereinten Nationen in New York รผbergeben. Weitere Infos auf der Seite der SOS-Kinderdรถrfer: https://www.sos-kinderdoerfer.de/stomping-for-peace