Warum Fisch eine nachhaltige Rolle in der Weihnachtsküche spielt
Der Duft von Gewürzen, das Leuchten der Kerzen und die Vorfreude auf ein festliches Mahl – in vielen deutschen Haushalten spielt gutes Essen zu Weihnachten eine zentrale Rolle. Besonders Fisch hat an den Feiertagen Tradition. Aber warum eigentlich? Und wie lässt sich diese Tradition heute auf kreative Weise neu interpretieren? Die Expertinnen und Experten des Fisch-Informationszentrums e.V. (FIZ) verraten es.
Weihnachten und Fisch – diese Verbindung hat eine lange Tradition: Im Mittelalter galt die Adventszeit noch als Fastenzeit, in der ein Verzicht auf Fleisch Teil der spirituellen Vorbereitung auf die Geburt Christi war. Da Fisch hingegen erlaubt war, entwickelte er sich zum Festmahl für den Heiligabend. Gerade der Karpfen als Festtagsfisch wird in Deutschland je nach Region auf unterschiedliche Weise zubereitet. Im Süden ist der gebratene Karpfen beliebt, während im Norden die Variante „Karpfen blau“ dominiert – bei der der Fisch in einem aromatischen Sud aus Essig und Gewürzen gegart wird. Auch gefüllter Karpfen aus dem Ofen mit Gemüse ist eine köstliche Option. Dazu passen schlichte Beilagen wie Salzkartoffeln, Gurkensalat oder in Thüringen traditionelle Klöße. Die Schuppen des Karpfens, die oft als Glücksbringer im Geldbeutel aufbewahrt werden, und Bräuche wie das Vergraben von Gräten zur Förderung einer reichen Obsternte, verleihen dem Karpfen eine einzigartige kulturelle Bedeutung.
Bewährte Tradition – neu interpretiert
„Wer dem Weihnachtsfest dieses Jahr neuen kulinarischen Glanz verleihen möchte, darf sich ruhig auch einmal an andere Fischarten herantrauen“, rät Julia Steinberg-Böthig, Ernährungswissenschaftlerin im FIZ. „Gerade eher unbekannte Fische wie Tilapia, Steinbeißer oder Wolfsbarsch sind lecker und lassen sich einfach und vielfältig zubereiten.“ Sie überzeugen zudem durch wertvolle Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamin B12 und Mineralstoffe. Weil fettarm, sind sie besonders für alle geeignet, die auch an Weihnachten nicht auf gesundheitsbewusste Küche verzichten wollen.
Die Zubereitung ist einfach und abwechslungsreich. Zum Beispiel mediterran gebraten mit Tomaten, Oliven und Zitronensauce, asiatisch in Kokos-Curry oder gedämpft mit Ingwer und Frühlingszwiebeln. Aber auch Klassiker wie Lachs, Jakobs- und Miesmuscheln bleiben an den Feiertagen beliebt. Lachs punktet als beliebtester Fisch der Deutschen mit Omega-3-Fettsäuren und seinem einzigartigen Geschmack. Jakobsmuscheln verleihen jedem Menü eine edle Note und Miesmuscheln verbinden Tradition mit Gemütlichkeit. Durch die einfache Zubereitung der Muscheln, die sich schlicht mit Baguette servieren lassen, bieten die Schalentiere eine leichte und nachhaltige Alternative zu Würstchen und Kartoffelsalat.
Fisch und Wein – genussvolle Begleitung gesucht!
Auch wenn Fisch und Meeresfrüchte an sich schon ein Genuss sind – das kulinarische Erlebnis lässt sich mit der passenden Weinbegleitung noch verstärken. „Ein frischer Sauvignon Blanc oder ein Grüner Veltliner harmonieren hervorragend mit der Leichtigkeit von gedünsteter Seezunge, Scholle oder gedünstetem Kabeljau“, erklärt Julia Steinberg-Böthig. „Zum traditionellen Karpfen passen samtige Weißweine wie ein Silvaner mit feiner Säure. Für die aromatische Tiefe von Lachs oder Jakobsmuscheln sind ein holzfassgereifter Chardonnay oder ein fruchtiger Grauburgunder die perfekte Wahl.“
Fisch und Meeresfrüchte zu Weihnachten – eine nachhaltige Wahl
Fischgenuss zur Weihnachtszeit verbindet kulinarisches Vergnügen mit Umweltbewusstsein. Denn Fisch und Meeresfrüchte sind oft die nachhaltigere Wahl im Vergleich zu Fleisch, da für ihre Produktion in der Regel weniger Ressourcen benötigt werden. Wichtig ist dafür allerdings, dass Verbrauchende beim Einkauf auf nachhaltige Produkte achten. Dabei helfen zum Beispiel Siegel wie das Bio-, Naturland- und ASC-Siegel in der Aquakultur oder das MSC bei Meeresfischen. „Beim Fischhändler ihres Vertrauens sind Kundinnen und Kunden ebenfalls gut beraten, nicht nur, wenn es um besondere Fische, sondern auch, wenn es um eine nachhaltige Kaufentscheidung geht“, erklärt Julia Steinberg-Böthig. „Denn nicht alle Fischprodukte aus nachhaltigen Fischereien sind zertifiziert – gerade, wenn es sich um kleinere Unternehmen handelt.“ Darum gilt: Nachfragen! Auf diese Weise können Fischbestände geschont und Meeresökosysteme geschützt werden.
Auf den Punkt: Fünf Gründe, an Weihnachten Fisch zu essen:
1. Leichter Genuss nach der Vorweihnachtszeit: Nach der oft üppigen Adventszeit bietet Fisch eine leichtere, bekömmlichere Alternative, die weniger schwer im Magen liegt und ein entspanntes, wohltuendes Festmahl ermöglicht.
2. Gesundheitliche Vorteile: Fisch ist reich an hochwertigen Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren, die Herz und Kreislauf unterstützen, sowie an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin D, B12 und Jod. Damit bietet er eine gesunde Grundlage für die Festtage und unterstützt das Wohlbefinden.
3. Vielfalt und Kreativität: Von klassischen Gerichten wie Karpfen oder Lachs bis hin zu modernen Interpretationen mit Wolfsbarsch, Tilapia, Jakobs- oder Miesmuscheln – Fisch und Meeresfrüchte bringen Abwechslung auf den Tisch und bieten vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten für jeden Geschmack.
4. Nachhaltige Optionen: Viele Fischarten aus zertifizierter, nachhaltiger Fischerei oder Fischzucht ermöglichen einen umweltbewussten Genuss. Fisch bietet damit eine festliche Mahlzeit, bei gleichzeitiger Schonung der Ressourcen.
5. Tradition und Symbolik: Fischessen hat gerade zu Weihnachten eine lange Tradition. Es verbindet historische Wurzeln mit der Freude, diese Tradition in moderner Form weiterzuführen.
Fisch bringt somit Genuss, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Tradition harmonisch auf den Festtagstisch – eine perfekte Alternative zu Fleisch!
Pressekontakt:
Fisch-Informationszentrum (FIZ) e.V.
Dipl. oec. troph. Julia Steinberg-Böthig
Große Elbstraße 133
D-22767 Hamburg
Tel. 040 / 389 25 97
Mobil: 0151 420 360 58
Mail: jboethig@fischinfo.de
Web: www.fischinfo.de
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