Freitag, 15 November 2024

Hinweisgeberschutzgesetz

am

Anhรถrung zum aufgesplitteten Gesetzentwurf

Am Montag, 27.03.2023, haben Sachverstรคndige im Bundestag erneut รผber das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) beraten. Am 10. Februar 2023 war das Hinweisgeberschutzgesetz an der Zustimmung des Bundesrats gescheitert. Nun wurde das Gesetz in zwei Gesetzentwรผrfe aufgeteilt – und es wurde viel diskutiert.

Koalition splittet das Gesetz auf

Das Hinweisgeberschutzgesetz sollte eigentlich demnรคchst in Kraft treten, doch die Gesetzgebung dreht sich im Kreis. Schon wieder haben Sachverstรคndige sich zum Hinweisgeberschutzgesetz beraten. Eigentlich hรคtte nach der Ablehnung des Bundesrats der Vermittlungsausschuss tรคtig werden sollen, aber die Koalition hat sich fรผr einen anderen Weg entschieden: Sie entfernte fรผr eine neue Version Teile aus dem ursprรผnglichen Gesetzentwurf, die der Zustimmung des Bundesrats bedรผrfen. Dabei geht es vor allem um Beamten. Somit gibt es nun zwei Gesetzentwรผrfe: Einen, dem der Bundesrat zustimmen muss, und einen nicht zustimmungspflichtigen Entwurf.

Lob, Kritik und Zweifel

Eine solche Aufsplittung eines Gesetzes sei neu in der deutschen Gesetzgebung, so der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Gregor Thรผsing in der Anhรถrung vom Montag. Er wies auf das Risiko hin, das hinter dieser neuen Vorgehensweise steckt. Auch der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Winfried Kluth sieht die Aufsplittung kritisch. Kosmas Zittel vom Whistleblower-Netzwerk ist von keinem der beiden Gesetzentwรผrfe รผberzeugt: Er verglich die Aufsplittung des Gesetzes mit der Wahl zwischen Pest und Cholera. Er kritisierte ein Zwei-Klassen-Recht bei Bundes- und Landesbeamten, wenn nur eines der Gesetze durchkomme.

Nach Ansicht von Jana Wรถmpner vom Deutschen Gewerkschaftsbund sind die im Gesetzentwurf festgelegten SchutzmaรŸnahmen fรผr Whistleblower weiter auszubauen. Sie kritisierte, dass die Repressalien im Gegensatz zur Whistleblower-Richtlinie der EU nicht weiter spezifiziert sind. Fรผr sie ist die Beweislastumkehr als Schutz fรผr Whistleblower nicht ausreichend. Der Schadenersatzanspruch sei weiter auszugestalten, etwa im Hinblick auf die Versagung einer Befรถrderung. Zudem sollten auch Meldungen an andere Behรถrden schutzauslรถsend sein.
Dr. Maximilian Degenhart, der Unternehmen und Kommunen im Bereich Compliance berรคt, kรถnne aus seiner Praxiserfahrung berichten, dass Hinweisgeber fast immer ihren Arbeitsplatz verbessern wollen. Er begrรผรŸt daher den Gesetzentwurf.
Rechtsanwalt Dr. Christoph Klahold plรคdierte fรผr Meldestellen auf Konzernebene, da gerade in kleineren Unternehmen Fรผhrungskrรคfte viel mehr daran interessiert seien, wer die Meldung gemacht hat, als an der Klรคrung des Sachverhalts.

Rechtswissenschaftler Dr. Simon Gerdemann forderte die Anpassung des Gesetzentwurfs hinsichtlich legaler, aber gesellschaftlich bedenklicher Vorgรคnge. Rechtsanwalt David Werdemann von der Gesellschaft fรผr Freiheitsrechte begrรผรŸte die Mรถglichkeit, durch die beamtenrechtliche Relevanz etwa gegen rechtsextreme ร„uรŸerungen vorgehen zu kรถnnen.

Louisa Schloussen von Transparency International begrรผรŸte eine verpflichtende anonyme Meldemรถglichkeit und betonte, dass die Kosten fรผr die Umsetzung รผberschaubar seien. Hildegard Reppelmund von der IHK stelle dagegen das Kosten-Nutzen-Verhรคltnis interner Meldekanรคle infrage. Sie betonte die hohen Kosten fรผr kleinere Unternehmen, da die Pflicht zur Kommunikationsmรถglichkeit nur mit einem digitalen Hinweisgebersystem oder einer Ombudsperson mรถglich sei, und plรคdierte dafรผr, die Einrichtung eines internen Kommunikationskanals erst ab 250 Mitarbeitern zur Pflicht zur machen.

Die Umsetzung des Hinweisgeberschutzgesetzes verzรถgert sich also weiterhin. Trotz aller Unklarheit: Das Hinweisgeberschutzgesetz wird kommen. Das Hin und Her auf rechtlicher und politischer Ebene gibt den betroffenen Unternehmen immerhin die Mรถglichkeit, sich auf das Hinweisgeberschutzgesetz ausreichend vorzubereiten.

Ihr Unternehmen hat mehr als 50 Mitarbeiter und Sie sind zum Hinweisgeberschutz verpflichtet. Lassen Sie sich zur Rechtslage nach dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) beraten. Mit der Implementierung eines Hinweisgebersystem geben Sie Hinweisgebenden anonym die Mรถglichkeit Compliance-VerstรถรŸe zu melden und Ihr Unternehmen profitiert durch eine von Offenheit und Ehrlichkeit geprรคgten Unternehmenskultur.
Mรผssen Sie die Datenschutzrechtlichen Bestimmungen in Ihrem Unternehmen einhalten und benรถtigen Hilfe bei der Erstellung des Verzeichnisses von Verarbeitungstรคtigkeiten (VVT). Frank Mรผns hilft Ihnen als TรœV-zertifizierter Datenschutzbeauftragter durch persรถnliche Beratung und einer gesetzeskonformen Datenschutzorganisation. Neben seiner langjรคhrigen Erfahrung in der Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sorgt Frank Mรผns als Geschรคftsfรผhrer der Immerce Consulting GmbH fรผr Diskretion, Professionalitรคt und Sorgfalt. Ebenso profitieren Sie durch seine Expertise im Bereich IT Sicherheit nach ISO 27001 sowie BSI Grundschutz. Durch stรคndige Fortbildungen und Zertifizierungen ist Frank Mรผns immer up-to-date was Ihre Beratung betrifft.

Firmenkontakt
Immerce Consulting GmbH
Frank Mรผns
Kemptener StraรŸe 9
87509 Immenstadt
+49 (0) 8323 โ€“ 209 99 40
008587e01b95268571ce1d18ead4d80d515df23a
https://www.immerce-consulting.de/

Pressekontakt
Immerce GmbH
Frank Mรผns
Kemptener StraรŸe 9
87509 Immenstadt
+49 (0)8323 โ€“ 209 99 40
008587e01b95268571ce1d18ead4d80d515df23a
https://www.immerce-consulting.de/

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Popular

More like this
Related

Stradivarius erรถffnet ersten Berliner Store im ALEXA

Seit 2023 expandiert Stradivarius in Deutschland. Zuvor war die Mode des Labels hierzulande nur Online erhรคltlich. Nach Dresden, Hannover und Stuttgart ist der Standort im ALEXA der vierte stationรคre Shop des Labels in Deutschland.

Lรคssig als „Green Innovator des Jahres 2024“ ausgezeichnet โ€“ Nachhaltige Kindermode

Lรคssig als "Green Innovator des Jahres 2024" ausgezeichnet โ€“...

Immobilienkauf nur fรผr reiche Leute? Experte verrรคt, wie jeder mit dem Immobilienbusiness starten kann

Steigende Immobilienpreise, Inflation und die Komplexitรคt des Marktes schrecken viele Menschen davon ab, in Immobilien zu investieren. Besonders Einsteiger fรผhlen sich hรคufig von den hohen finanziellen Anforderungen und der Vielzahl an Informationen รผberwรคltigt.

stilwerk Hotels im Pretty Hรดtels Verbund

stilwerk Hotels im Pretty Hรดtels Verbund Das stilwerk Strandhotel Blankenese und das stilwerk Hotel Heimhude wurden in den renommierten Verbund fรผr handverlesene Unterkรผnfte weltweit aufgenommen