Mittwoch, 18 Dezember 2024
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Meditation und Yoga beeinflussen Partnerwahl

Die psychologische Dating-Plattform Gleichklang.de hat eine Umfrage unter partnersuchenden Singles zur der Frage durchgefรผhrt, wie sich Meditation und Yoga auf die Partnersuche auswirken. Untersucht wurde spezifisch, ob Singles, die meditieren oder Yoga praktizieren, besondere Anforderungen bei der Partnerwahl haben.

Kurzzusammenfassung der Ergebnisse

– 37,30 % der Befragten gaben an, dass Meditation, Yoga oder beides fรผr sie ein wichtiger Teil ihres Lebens sei. Von diesen wรผnschten sich wiederum 61,34 %, dass dies beim Online-Dating berรผcksichtigt werde.

– 79,92 % derjenigen Personen, die eine Berรผcksichtigung beim Online-Dating wรผnschten, wollten nur solche Vorschlรคge erhalten, wo potenzielle Partner:innen Meditation oder Yoga nicht ablehnten.

– 18,53 % wollten sogar nur Vorschlรคge von Personen erhalten, die ebenfalls Meditation oder Yoga praktizierten.

Warum legten Personen, denen Meditation oder Yoga wichtig in ihrem Alltag war, wert darauf, dies auch in ihre Partnersuche einflieรŸen zu lassen?

Viele Befragte erhofften sich hierdurch einen verbesserten Austausch, ein tieferes Verstehen und eine erleichterte gemeinsame Weiterentwicklung. Manche gaben auch an, dass sie sich durch andere Praktizierende stรคrker angezogen fรผhlten oder diese als attraktiver erlebten.

Befragten, denen es genรผgte, wenn Partner:innen Meditation oder Yoga nicht ablehnten, erhofften sich hierdurch mehr Zeit und Ruhe fรผr ihr eigenes Praktizieren und die Vermeidung von Konflikten. Manche berichteten, dass frรผhere Beziehungen an mangelnder Toleranz gegenรผber ihrem Praktizieren gescheitert seien.

Obgleich es fรผr die meisten Befragten ausreichend war, wenn Partner:innen Meditation oder Yoga nicht ablehnten, benannten dennoch viele von ihnen in ihren freien Texten spontan ebenfalls den Wunsch nach einem gemeinsamen Praktizieren.

Hintergrund der Umfrage

Reprรคsentative Umfragen zeigen, dass ungefรคhr jede zehnte Person in Deutschland meditiert oder Yoga praktiziert. Oft wird auch beides getan: 46 % der Meditierenden praktizieren zusรคtzlich Yoga und 39 % der Yoga Praktikant:innen meditieren. Frauen und Personen mit hohem Bildungsstand praktizieren hรคufiger Meditation oder Yoga als andere Bevรถlkerungsgruppen.

Bei der psychologischen Dating-Plattform Gleichklang.de geben sogar 64 % der Mitglieder an, zu meditieren, Yoga zu praktizieren oder beides zu tun. Diese starke Verbreitung von Yoga und Meditation unter ihren Mitgliedern war fรผr den Gleichklang-Psychologen und Autor des Dating Ratgebers „A Perfect Match?“ Guido F. Gebauer der Anlass, zu untersuchen, wie sich Meditation und Yoga auf die Partnersuche auswirken.

Mรถchten Praktizierende, dass Meditation oder Yoga bei der Erbringung der Partnervorschlรคge berรผcksichtigt werden und wenn ja, welche Grรผnde geben sie hierfรผr an?

Hierzu hat Gebauer partnersuchende Singles bei Gleichklang mithilfe einer Online-Umfrage befragt. An der Umfrage beteiligten sich 1252 Singles im Alter von 21 bis 83 Jahren, unter ihnen 563 Frauen, 656 Mรคnner und 33 nicht-binรคre Personen.

Wichtigkeit von Meditation und Yoga

43,5 % der befragten Frauen, 32,8 % der Mรคnner und 22,2 % der nicht-binรคren Personen gaben an, dass Meditation, Yoga oder beides von zentraler Bedeutsamkeit fรผr ihr Leben seien. Dies waren 467 Personen oder 37,3 % der Gesamtstichprobe.

Frauen bejahten die Bedeutsamkeit von Meditation oder Yoga signifikant hรคufiger als Mรคnner und nicht-binรคre Personen. Der Unterschied zwischen Mรคnnern und nicht-binรคren Personen war demgegenรผber nicht signifikant.

Es zeigte sich auรŸerdem ein signifikanter, aber nur moderater Zusammenhang zwischen dem Bildungsstand und einer hohen Bedeutsamkeit von Meditation oder Yoga fรผr das eigene Leben:

Je gebildeter die Befragten waren, desto hรคufiger bejahten sie also eine hohe Bedeutsamkeit von Yoga oder Meditation fรผr ihr Leben.

So gaben 40,0 % % der Befragten mit Hochschulabschluss, aber nur 34,1 % der Befragten ohne Hochschulabschluss an, dass Meditation oder Yoga fรผr sie wichtige Teile ihres Lebens seien.

Das Alter zeigte demgegenรผber keinen signifikanten Einfluss.

Bedeutsamkeit fรผr die Partnersuche

Diejenigen 467 Personen, denen Meditation oder Yoga fรผr ihr eigene Lebensfรผhrung wichtig waren, wurden nachfolgend zum mรถglichen Einfluss von Meditation oder Yoga auf ihre Partnerwahl befragt.

61,4 % wรผnschten sich, dass Meditation oder Yoga bei den Partnervorschlรคgen berรผcksichtigt werde. 17,2 % waren sich hierรผber unentschlossen (weiรŸ ich nicht). 21,4 % wollten nicht, dass Meditation oder Yoga bei der Erbringung von Partnervorschlรคgen berรผcksichtigt werden.

Welche Art von Berรผcksichtigung wรผnschten sich die Befragten?

80,0 % derjenigen Personen, die eine Berรผcksichtigung bei den Partnervorschlรคgen wรผnschten, wollten nur solche Vorschlรคge erhalten, wo potenzielle Partner:innen Meditation oder Yoga wenigstens nicht ablehnten.

18,5 % wollten sogar nur Vorschlรคge von Personen erhalten, die ebenfalls meditierten oder Yoga praktizierten.

Lediglich 1,5 % gaben kontraintuitiv an, dass sie sich nur Vorschlรคge von Personen wรผnschten, denen Meditation oder Yoga unwichtig sei.

Fรผr diejenigen, fรผr die Meditation oder Yoga in ihrem Leben wichtig waren, spielten Geschlecht, Alter und Bildungsstand keine Rolle mehr fรผr die Frage, ob und wie dies ihre Partnerwahl beeinflusst:

Bei denjenigen, fรผr die Meditation oder Yoga in ihrem Leben wichtig waren, zeigten sich keinerlei signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern, Altersstufen oder Bildungsstufen in der Hรคufigkeit des Wunsches, dass oder auf welche Art und Weise Meditation oder Yoga bei der Online-Partnersuche berรผcksichtigt werden sollten.

Darum spielen Meditation und Yoga bei der Partnersuche eine Rolle

Die Befragten wurden ebenfalls gebeten, mit eigenen Worten zu begrรผnden, warum eine Berรผcksichtigung von Meditation oder Yoga fรผr die Partnerwahl wichtig sei. Diese Texte wurden qualitativ ausgewertet.

Es zeigten sich Unterschiede im Akzent zwischen denen, fรผr deren Partnerwahl nur ebenfalls meditierende oder Yoga praktizierende Personen in Frage kamen, und denen, denen es ausreichte, wenn potenzielle Partner:innen keine ablehnende Haltung gegenรผber Meditation oder Yoga hatten:

– Befragte, die Wert auf meditierende oder Yoga praktizierende Partner:innen legten, erhofften sich hiervon einen tieferen Austausche und mehr Verstehen, sowie eine gemeinsame Weiterentwicklung in der Beziehung. Manche gaben zusรคtzlich an, dass sie durch Praktizierende stรคrker angezogen werden und diese als attraktiver erlebten. Diese Anziehung oder erhรถhte Attraktivitรคt gehe nicht von rein kรถrperlichen Merkmalen aus, sondern begrรผnde sich durch die Wahrnehmung einer besonders tiefen geistig-emotionalen Grundhaltung von meditierenden oder Yoga praktizierenden Personen.

– Die 80 % der Befragten, denen es genรผgte, wenn keine Ablehnung von Meditation oder Yoga bei Partner:innen vorhanden ist, erwarteten hierdurch vorwiegend eine Erleichterung des eigenen Praktizierens durch die Vermeidung von Konflikten. Das eigene Praktizieren brauche genug Zeit und Raum. Es sei wichtig, dass Partner:innen dies akzeptierten, sodass ihre eigene Praxis nicht beeintrรคchtigt werde und es zu keinen Konflikten komme. Hierfรผr sei Toleranz gegenรผber Meditation und Yoga notwendig. Manche berichteten, dass diese Voraussetzung in frรผheren Beziehungen nicht gegeben gewesen sei, woran diese gescheitert seien. Dies wollten sie durch eine bessere Partnerwahl bei einer kรผnftigen Beziehung vermeiden.

Obgleich es fรผr die meisten der Befragten grundsรคtzlich ausreichend war, wenn Partner:innen Meditation oder Yoga nicht ablehnten, benannten diese dennoch oft in ihren freien Texten spontan auch den Wunsch nach einem gemeinsamen Praktizieren. Hierfรผr gaben sie die gleichen Grรผnde an, wie diejenigen, die von vornherein Wert ihre Partnersuche auf ebenfalls meditierende oder Yoga praktizierende Personen einschrรคnken wollten. Zitat einer Teilnehmerin: „Wenn der andere kein Interesse daran hat, ist das ok, er muss es nur bei mir akzeptieren, mehr nicht. Wenn man aber gemeinsam Yoga macht oder meditiert, kann das natรผrlich sehr schรถn sein, Gemeinsamkeiten verbinden.“

Psychologische Einordnung

Die Ergebnisse dieser Befragung gelten nicht fรผr alle, die meditieren oder Yoga praktizieren, sondern nur fรผr diejenige, die von sich aus sagen, dass Meditation oder Yoga fรผr sie eine zentrale Bedeutung in ihrem Leben haben.

Der Fokus der Befragung lag auf diesen Personen, weil nur bei solchen Personen eine relevante Auswirkung von Meditation oder Yoga auf ihre Partnerwahl erwartet werden konnte.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das Praktizieren von Meditation oder Yoga die Partnerwahl tatsรคchlich beeinflussen kann. So legten mehr als sechs von 10 Befragten, denen Meditation oder Yoga wichtig waren, Wert darauf, dass dies beim Online-Dating berรผcksichtigt werde.

Bezรผglich der Partnervorschlรคge reichte es allerdings acht von 10 Befragten, wenn potenzielle Partner:innen Meditation oder Yoga nicht ablehnten.

Fรผr diese Befragten war das Fehlen einer ablehnenden Haltung eher eine Mindestvoraussetzung, damit sie in einer Beziehung weiterhin problemlos Meditation oder Yoga praktizieren kรถnnen, ohne dass daraus Konflikte entstehen. Entsprechend betonten diese Befragten den Wert von Toleranz. Einige schilderten eigene negative Erfahrungen aus der Vergangenheit, wo Beziehungen an einem solchen Mangel an Toleranz von Partner:innen gegenรผber ihrer Yoga- oder Meditationspraxis gescheitert seien.

Trotzdem wรผnschten sich eine Reihe derjenigen Befragten, denen es grundsรคtzlich genug war, wenn Partner:innen keine ablehnende Haltung hatten, in Wirklichkeit doch eine Person, die selbst ebenfalls meditiert oder Yoga praktiziert.

Knapp zwei von 10 Befragten legten zusรคtzlichen Wert darauf, dass potenzielle Partner:innen selbst Meditation oder Yoga praktizierten.

รœber die Mindestvoraussetzung der Toleranz hinausgehend, schilderten diese Befragten, dass fรผr sie nur Partner:innen in Frage kรคmen, die ebenfalls meditierten oder Yoga praktizierten. Meditation und Yoga war fรผr diese Befragten eine wichtige und notwendige Gemeinsamkeit fรผr eine Beziehung, aus der ein vertieftes wechselseitiges Verstehen und eine erleichterte gemeinsame Weiterentwicklung entstehen kรถnne. Auch berichteten diese Befragten teilweise darรผber, dass sie andere meditierende oder Yoga praktizierende Singles aufgrund einer grรถรŸeren emotional-geistigen Tiefe als anziehender oder attraktiver erlebten.

Frauen und Singles mit hรถherem Bildungsabschluss bejahten die Frage hรคufiger, ob Meditation oder Yoga eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielten. Dies ist konsistent mit verรถffentlichten reprรคsentativen Umfragen. Wenn aber nur diejenigen betrachtet wurden, fรผr die Meditation oder Yoga tatsรคchlich wichtig waren, zeigten sich in dieser Umfrage keine Auswirkungen von Geschlecht, Bildungsstand oder Alter darauf, ob und wie Meditation oder Yoga bei der Partnerwahl berรผcksichtigt werden sollten.

Die hier berichteten Ergebnisse gelten daher nach Gebauer unabhรคngig von Alter, Geschlecht und Bildungsgrad fรผr alle Personen, fรผr die Meditation oder Yoga einen zentralen Raum in ihrem Leben einnรคhmen.

Obwohl es sich nicht um eine reprรคsentative Umfrage handele, mache es der komplett fehlende Einfluss von Geschlecht, Alter und Bildungsstand es sehr unwahrscheinlich, dass sich in anderen oder auch reprรคsentativen Untersuchungen grundlegend andere Ergebnisse zeigen wรผrden.

Psychologe Gebauer hรคlt die Ergebnisse auch inhaltlich fรผr schlรผssig. Es mache Sinn, dass viele Singles, die ernsthaft Meditation oder Yoga betreiben, sich รคhnliche Partner:innen oder mindestens eine ausreichende Toleranz von Partner:innen wรผnschten.

Durch Toleranz kรถnnten Konflikte, die sich aus dem zeitaufwรคndigen Praktizieren von Meditation oder Yoga ergeben kรถnnten, vermieden werden. รœber die Vermeidung von Konflikten hinausgehend, wรผnschten sich Menschen in ihren Beziehungen eine besonders innige Verbundenheit und Nรคhe, die nach psychologischen Befunden beispielsweise durch ein gemeinsames Praktizieren von Meditation hergestellt werden kรถnne.

Die Ergebnisse der Umfrage seien aber auch konsistent mit dem allgemeinen Prinzip der Beziehungs-Psychologie, dass Gemeinsamkeit verbinde.

Partnersuchenden, fรผr die Meditation oder Yoga eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt, rรคt Gebauer daher, sich beim Online-Dating tatsรคchlich nach in dieser Hinsicht รคhnlichen Personen umzusehen. Bei Gleichklang gehe der Wunsch nach gemeinsamer Meditation oder Yoga-Praxis entsprechend auch in den psychologischen Vermittlungsalgorithmus ein.

Weitere Informationen zur Befragung

Die Ergebnisse zu Meditation und Yoga entstammen einer fortlaufenden Umfrage unter Gleichklang-Mitgliedern zu verschiedenen Themen. Aus der Umfrage werden zu weiteren Themen Auswertungen und Artikel folgen.

Gleichklang.de ist eine psychologisch ausgerichtete Kennenlernplattform, die seit 2006 im internet ihre Dienste anbietet. Gleichklang wendet sich an Menschen mit sozial-รถkologischen Denkweisen. Gleichklang hat sich zusรคtzlich darauf ausgerichtet, Personen mit besonderen oder seltenen Merkmalen bei ihrer Partnersuche und Freundschaftssuche zu unterstรผtzen. Es gibt nur kostenpflichtige Teilnahmen, um eine hohe Datei-Qualitรคt zu gewรคhrleisten. Guido F. Gebauer ist Psychologe und Pressesprecher bei Gleichklang und Verfasser des Dating-Ratgebers „A Perfect Match? Online-Partnersuche aus psychologischer Sicht“.


https://www.gleichklang.de/

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Bildquelle: @ public domain

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