Der Wert der Daten
Daten werden inzwischen als das neue รl oder auch als das neue Gold bezeichnet.
Sie kรถnnen ausgewertet werden und auf der Basis des Ergebnisses werden Anbieter attraktiver. Je grรถรer ein bestimmter Anbieter ist, desto massentauglicher ist er also automatisch, weil die gesammelten Daten genutzt werden, um Shops, Websites, Handelsplattformen oder Streamingdienste attraktiver zu machen.
Ein gutes Beispiel ist Spotify. Das Unternehmen sammelt, natรผrlich nach Zustimmung, Daten der Nutzer und wertet sie aus. Die Erkenntnisse werden genutzt, um die Plattform benutzerdefiniert anzupassen, der Account des Hรถrers wird also individuell auf ihn zugeschnitten. Auรerdem werden die Daten dazu genutzt, die Plattform generell attraktiver zu machen und somit, so wie auf dem Markt รผblich, sich gegenรผber Konkurrenten zu behaupten.
Dass dies praktiziert wird, ist heutzutage kein Geheimnis mehr. Doch wofรผr lassen sich datenbasierte Erkenntnisse noch im Unternehmen nutzen?
People Analytics
Neben der besseren Vermarktung kรถnnen Daten auch genutzt werden, um das Personalmanagement zu optimieren.
Dieses Konzept nennt sich People Analytics. Dies sieht so aus, dass mitarbeiterbezogene Daten genutzt werden, um auf deren Basis, mit algorithmischer Hilfe, personalbezogene Entscheidungen zu treffen. Abzugrenzen ist dies von dem Personalcontrolling. Dabei werden nรคmlich Daten รผber die Mitarbeiter (Alter oder Geschlecht) zu Beginn ihrer Tรคtigkeit erfasst, jedoch auch Entwicklungen รผber lรคngere Zeitrรคume hinweg. People Analytics basiert unter anderem auf diesen Informationen, verknรผpft sie mit anderen Unternehmensdaten und wertet das alles aus, um darauf basierende Entscheidungen zu fรคllen.
Ziel dessen ist die Unternehmensoptimierung in mรถglichst allen Bereichen. Es werden also fรผr konkrete Probleme Ursachen gesucht, die aus dem Weg gerรคumt werden kรถnnen, beziehungsweise zumindest werden Bereiche herausgefiltert, bei denen noch „Luft nach oben“ besteht. People Analytics soll vor allem auf die Bedรผrfnisse der Mitarbeiter eingehen und neben der Optimierung von Ablรคufen, allem voran, das Arbeitsumfeld und Klima unter den Mitarbeitern verbessern. All dies ist sowohl dem kurz- als auch dem mittel- und langfristigen Erfolg zutrรคglich.
Der Konflikt mit dem Datenschutz
Die Daten, die bei People Analytics verarbeitet werden, sind also unternehmensinterne, die aus Sicht der Firma stark schรผtzenswert sind, um Konkurrenten keine Mรถglichkeit zu geben, daraus Kapital zu schlagen. Doch viele dieser Daten, wie das Alter, das Geschlecht oder mรถglicherweise auch der Wohnort (aufgrund der Anreisedauer etc.), sind auch personenbezogene Daten und somit aus Sicht der Europรคischen Union schรผtzenswert. Zu diesem Zweck wurde 2018 die DSGVO erlassen, deren Funktion genau das ist: personenbezogene Daten schรผtzen.
Rechtsgrundlagen
Die DSGVO sieht vor, dass eine Rechtslage fรผr die Verarbeitung personenbezogener Daten existieren muss, Art. 6 Abs. 1.
Neben den „normalen“ personenbezogenen Daten existieren auch personenbezogene Daten besonderer Kategorie, fรผr die dann nochmal vรถllig andere Voraussetzungen fรผr die Verarbeitung gelten. Geregelt ist dies in Artikel 9 der DSGVO. Nach Abs. 1 fallen „rassische“ und ethnische Hintergrรผnde, politische Meinungen, religiรถse oder weltanschauliche รberzeugungen, Gewerkschaftszugehรถrigkeiten, biometrische und genetische Daten unter besondere Kategorien. Auch Gesundheitsdaten oder Informationen zum Sexualleben oder zu der sexuellen Orientierung des EU-Bรผrgers sind besondere personenbezogene Daten.
Diese Kategorien kรถnnen mitunter auch fรผr das Unternehmen von Interesse sein.
Hier ist die Einwilligung fรผr die Verarbeitung solcher Daten sogar verpflichtend, wobei sie bei normalen personenbezogenen Daten als einer der mรถglichen Rechtsgrundlagen fungiert. Nach Art. 9 muss die Einwilligung „freiwillig“ erfolgen, was so viel bedeutet wie: Der Verarbeitende und der Arbeitnehmer mรผssen ein gleichgelagertes Interesse mit der Verarbeitung verfolgen. Auรerdem kann die Freiwilligkeit bezweifelt werden, da ein Arbeitgeber meist einwilligen wird, aus Angst, den Vorgesetzten sonst zu verรคrgern. Es liegt also grรถรtenteils ein etwas „unfaires“ Verhรคltnis vor, was im Falle eines Rechtsstreits als Argument gegen das Vorliegen der Freiwilligkeit dienen kann.
Sonstiges
Die Einwilligung der Mitarbeiter kann jederzeit widerrufen werden, was unangenehm fรผr das Unternehmen sein kann. Dennoch muss der Arbeitgeber darรผber aufklรคren.
Auรerdem ist es Aufgabe des Verantwortlichen, den Betroffenen auch รผber den Zweck der Verarbeitung in Kenntnis zu setzen, der noch eine andere wichtige Rolle spielt. Denn die Zweckgebundenheit besagt, dass die Daten nur so lange gespeichert werden dรผrfen, wie es fรผr den Zweck der Verarbeitung notwendig ist. Von diesem Zweck darf bei People Analytics obendrein auf keinen Fall abgewichen werden. Zudem muss er genau festgeschrieben sein.
Fazit
Personenbezogene Daten sind also extrem wertvoll, mรผssen aber, auch aus diesem Grund, auch besonders gut geschรผtzt werden. Nicht nur die Daten der Kunden sind von groรem Wert, sondern auch die der eigenen Mitarbeiter.
Bei People Analytics werden personenbezogene Daten von Mitarbeitern gesammelt, ausgewertet und mit anderen relevanten, unternehmensinternen Daten, verknรผpft. Ziel dessen ist es, das Klima im Unternehmen zu verbessern, Prozesse zu optimieren und das Unternehmen vor allem in allen Bereichen produktiver und angenehmer zu gestalten.
Diese Optimierung muss jedoch im Einklang mit der Europรคischen Datenschutzgrundverordnung ablaufen und bedarf vor allem der Einwilligung der betroffenen Mitarbeiter. Im Falle besonderer Kategorien sogar der freiwilligen Einwilligung. In den meisten Firmen, fรผr die dies gilt, ist ein Datenschutzbeauftragter obligatorisch, jedoch sollten auch in solchen, in denen kein DSB ernannt werden muss, dennoch ein externer Datenschutzbeauftragter herangezogen werden.
So kรถnnen die belastenden Fragen des Datenschutzes in fรคhige Hรคnde gegeben werden und People Analytics kann problemlos, seinen, eigentlich guten, Zweck erfรผllen.
Die Immerce GmbH ist Ihre/eine Internet Agentur im Allgรคu und programmiert seit รผber 10 Jahren leistungsstarke Webshops auf Magento und Shopware Basis und betreibt fรผr Ihre Kunden Suchmaschinenoptimierung. Seit 2018 mit der Einfรผhrung der DSGVO betreut die Immerce GmbH Ihre Kunden erfolgreich in Datenschutz & IT-Sicherheit mit TรV geprรผften Datenschutzauditoren und Informationssicherheitsbeauftragten nach ISO 27001.
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