Mit acht Jahren fasste die in Marbella geborene Britin den Entschluss, Schauspielerin zu werden. Ihre Eltern unterstützen sie aktiv bei dem Unterfangen, schickten sie zu Theater-Workshops und zogen mit ihr nach Hollywood, nachdem eine Schauspiel-Agentin auf sie aufmerksam geworden war.
Brown erhielt erste kleinere Engagements in Serien wie «Once Upon a Time in Wonderland», in der sie die junge Alice in zwei Folgen spielte, in «Modern Family» und «Grey’s Anatomy», konnte ihr Talent aber nicht in größeren Rollen unter Beweis stellen.
Als sie schließlich für eine Rolle bei «Game of Thrones» abgelehnt wurde und ihre Familie aus finanziellen Gründen wieder mit ihr zurück nach England ziehen musste, stand sie kurz davor, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen. Ihr sei bewusst geworden, dass es nicht einfach werden würde. «Ich denke, ich wollte diese Rolle unbedingt», sagte sie 2020 in der «Tonight Show» von Jimmy Fallon. «Ich war einfach sehr entmutigt.»
Kometenhafter Aufstieg mit «Stranger Things»
Doch eine Chance gab sie ihrer Schauspiel-Karriere noch – Millie Bobby Brown, die an diesem Samstag (19. Februar) ihren 18. Geburtstag feiert, wurde im Jahr 2016 für die Rolle der «Eleven», ein Mädchen mit telekinetischen Fähigkeiten, das in einer übernatürlichen Verbindung mit einer Zwischenwelt steht, für die Netflix-Produktion «Stranger Things» gecastet und erhielt eine Zusage.
Die Serie wurde zu einem weltweiten Erfolg und sollte bis dahin zu einem der größten Netflix-Erfolge überhaupt werden, während Brown ihren kometenhaften Aufstieg in der Filmbranche feierte. Sie erhielt für ihre Darstellung mit erst 13 Jahren unter anderem eine Nominierung für einen Primetime Emmy und einen Screen Actors Guild Award und wurde mit einen Saturn Award ausgezeichnet.
Beflügelt vom Erfolg der Serie, gab sie 2019 ihr Kinodebüt in Michael Doughertys Sci-Fi-Film «Godzilla II: King of the Monsters». Das Echo auf den Film war gespalten. 2020 spielte sie dann mit 16 Jahren in Harry Bradbeers Coming-of-Age-Film «The Enola Holmes Mysteries» die findige kleine Schwester des berühmten Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Zusammen mit ihrer älteren Schwester war Millie Bobby Brown auch als Produzentin an dem Film beteiligt.
Neben ihrer Tätigkeit im Filmgeschäft startete Millie Bobby Brown 2017 mit einer Kampagne für das Mode-Unternehmen Calvin Klein zudem ihre Modelkarriere und lancierte auch ihre eigene Peta-zertifizierte vegane Kosmetiklinie.
«Time 100»-Persönlichkeit und UN-Botschafterin
Brown ist auch sozial und politisch aktiv. Sie setzt sich für die Rechte der LGBTQ-Community ein und unterstützte den «March for Our Lives», der sich für schärfere Waffengesetze in den USA stark macht. Im Dezember 2016 moderierte Brown im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York die Jubiläumsgala zum 70-jährigen Bestehen der Unicef und wurde zudem zur jüngsten jemals ernannten Unicef-Sonderbotschafterin mit der Mission, sich weltweit für die Rechte von Kindern einzusetzen.
2018 kürte das Time Magazine die damals 14-Jährige sogar zu einer der «100 einflussreichsten Personen der Welt» und wurde damit zur jüngsten der jemals in die Liste aufgenommenen Persönlichkeiten.
Auch von den älteren Kollegen aus ihrem Geschäft gibt es viel Anerkennung: Filmemacher und Schauspieler Aaron Paul beschreibt ihren Appeal als «zeitlos». Schauspielerkollege David Harbour nannte sie gar «die nächste Meryl Streep». «Sie kann einfach alles», schwärmte Matt Duffer, der ihr als einer der Schöpfer von «Stranger Things» zum Durchbruch verhalf. Sie sei wie eine Sängerin, die jede Note treffe. Ihre Bandbreite sei unglaublich.
Doch bei all dem Erfolg denkt Millie Bobby Brown auch an ihre Familie und weiß zu schätzen, was sie ihr zu verdanken hat. Ihre Eltern und Geschwister begleiten sie zu jedem Dreh, sind fast immer an ihrer Seite. «Es macht wirklich Spaß, dass sie bei dieser Reise dabei sein können und mit mir Dinge erleben dürfen. Ohne ihre Unterstützung wäre ich heute nicht hier«, schwärmte Brown. Der jahrelange Einsatz hat sich gelohnt – Millie Bobby Brown stehen in Hollywood alle Türen weit offen.