Der Hamburger Schriftsteller und Musiker Heinz Strunk («Fleisch ist mein Gemüse») ist davon überzeugt, dass es in Deutschland kaum noch wirklich gute Comedians gibt.
«Nee, keinen einzigen. Die haben einen Mangel an Talent, Geschmack, ästhetischem Empfinden und natürlich Humor. Und Helge Schneider ist kein Comedian», sagte der 59-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Der Comedy-Kosmos sei ihm dabei vor allem zu gleichgeschaltet. «Ich versteh’s einfach nicht. Aber die Leute finden es gut und Chris Tall und wie sie alle heißen füllen die Arenen.»
Strunk: «Die sollen ihren Kram machen»
Gleichzeitig halte er es in der Hinsicht aber auch mit dem Motto «Leben und leben lassen». «Die sollen ihren Kram machen und ich mache meinen. Ich begreife mich da ja auch immer noch als Nische.» Strunk ist neben seiner Schriftstellerei auch als Teil des Trios «Studio Braun» bekannt und Kult geworden. Er produziert zudem den Podcast «Fenster auf Kipp» und Hörspiele («Der Blauwal»).
Er selbst sei beim Humor eher Anhänger der Neuen Frankfurter Schule. «Also alles, was im Umfeld der «Titanic» humoristisch passiert ist. Das war für mich die einzige ernstzunehmende kleine Gegenbewegung zu dem Mainstream.» Zudem sei er Fan von Albernheiten wie denen von Louis de Funès und den Filmen «Die nackte Kanone».
Neue Serie in Arbeit
Strunk produziert gerade eine neue Serie mit dem Titel «Last Exit Schinkenstraße», die bei einem Streamingdienst laufen soll. Seiner Meinung nach, ist das bester Humor: «Mein ganzes künstlerisches Dasein ist ein Spagat zwischen ganz ernsthaftem Kram und Gags. Und das ist High-End-Humor. Da zeige ich auch mal wieder den ganzen Comedians, wie es gehen könnte.» Strunk wird am 17. Mai 60 Jahre alt.