St. Pete/Clearwater / Hannover, 13.06.2022 (kms) – Wer möchte nicht einmal direkt durch das Lieblingsbild eines Künstlers laufen? Seinem Leben nachspüren? In seine Geschichte eintauchen? In St. Pete/Clearwater können Besucher nicht nur den Wilden Westen längst vergangener Zeiten erleben, in den zahlreichen Museen gibt es auch die unterschiedlichsten Kunstwerke zu bestaunen: Von Rodin bis Dali, von Handwerkskunst bis zur modernen Skulptur ist alles dabei. Ein kleiner Rundgang durch Geschichte und Kunst an einem faszinierenden Ort.
Museum of Fine Arts: Wo Rodin auf Patchwork trifft
Egal, für welche Art Kunst man sich interessiert – im Museum of Fine Arts findet jeder sein Lieblingsbild. Die Sammlung umfasst 20.000 Objekte aus 5.000 Jahren. Werke von Claude Monet sind dort genauso zu finden von Auguste Rodin, dem ab November eine eigene Ausstellung gewidmet wird: True Nature: Rodin and the Age of Impressionism. Doch Gemälde großer Künstler aus vergangenen Epochen sind das Eine, Fotos zeitgenössischer Künstler oder auch Handarbeitskunst wie die American Quilts, die Frauen in der Zeit von 1800-1930 gearbeitet haben, sind das Andere. Hier findet jeder seinen persönlichen Kunst-Favoriten – es gilt ihn nur zu entdecken.
Museum of History: Die Geschichte vom Urlaubstraum
Wie konnte St. Pete eigentlich zu dem Urlaubstraum werden, der er heute ist? Antworten auf diese Frage kann man im St. Petersburg Museum of History finden. Zahlreiche Zeitzeugnisse, Fotografien, Schriftstücke und Gegenstände beleuchten die Geschichte des Ortes, von dem aus der erste kommerzielle Flug innerhalb Amerikas startete. Dieser Tatsache ist selbstverständlich ein besonderer Teil der Ausstellung gewidmet. Also einsteigen und abheben Richtung Geschichte.
Museum of the American Arts and Crafts Movement: Kunst als Handwerk
Ob Tiffany-Lampe oder handgefertigte Möbel, Keramiken oder Holzschnitt-Drucke – im Museum of the American Arts and Crafts Movement (MAACM) können die Besucher U.S.-Kunsthandwerk vom Feinsten bewundern. Es ist das einzige Museum der Welt, das sich ausschließlich mit Gebrauchsgegenständen der post-industriellen Phase in der Zeit von 1890 bis 1930 beschäftigt. Das jüngste Museum in St. Pete gibt es jetzt seit einem Jahr und ist schon jetzt ein Publikumsmagnet für alle, die sich für das Leben und die Geschichte der U.S.-Amerikaner im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert interessieren.
Salvador Dali Museum: Dali lebt
Eintauchen in die Welt Salvador Dalis, durch seine Gemälde spazieren, vorbei an den Uhren, die aussehen wie geschmolzener Camembert, durch aufgeständerte Köpfe und sanft ansteigende Sanddünen – im Herbst wird das im Dalí Museum in St. Pete möglich sein. Dann wird das einzigartige Museum, das die größte Sammlung an Gemälden des spanischen Künstlers außerhalb Europas aufweisen kann, „Dalí Alive“ zeigen.
Mit Hilfe modernster Technik und aufwendiger Licht- bzw. Toninstallationen werden die meisterhaften Werke vergrößert und in Räume projiziert. Den Besucher erwartet ein immersives Erlebnis, das heißt der Betrachter taucht ein in die Illusion aus Bild und Ton und erlebt diese Welt als real. Eine perfekt abgestimmte Musik- und Geräuschkulisse vervollständigen diesen Eindruck.
James Museum of Western + Wildlife Art: Wo Freiheit mehr als ein Traum ist
Wie sieht Freiheit aus? Was haben die amerikanischen Ureinwohner damit zu tun? Und wie erlebten sie ihre Umwelt? Das waren die Fragen, die Tom und Mary James ihr Leben lang beschäftigten. Das Ehepaar sammelte alle Objekte zu diesem Thema – zweidimensional in Öl oder Tinte, als Gemälde oder Zeichnung, oder auch dreidimensional als Skulptur in Stein oder Stahl. Ihre Sammlung ist heute im James Museum of Western + Wildlife Art zu sehen. „Erlebe Deinen Westen“ – schreibt das Museum in seiner Headline. Hier kann man es tun. Sei es die unvergleichliche Landschaft des (Wilden) Westens, Arbeiten der amerikanischen Ureinwohner, Stücke über das Leben der Cowboys oder auch ausgefallene Schmuckstücke. Das Museum of Western + Wildlife Art gibt einen wunderbaren Überblick über einen ur-amerikanischen Traum von Freiheit und Natur, den Wilden Westen und seine Bewohner.
St. Pete Pier: Kunst – umsonst und draußen
Wer keine Lust auf Museum und geschlossene Räume hat und lieber draußen etwas unternehmen möchte, der sollte der St. Pete Pier einen Besuch abstatten. Dort hat beispielsweise Janet Echelman den „Bendic Arc“ gespannt, der 23 Meter hoch und an seiner breitesten Stelle 130 Meter weit ist und sich über den Besuchern im Wind bewegt. Mark Aeling hat dem ersten kommerziellen Flug der USA ein Denkmal gesetzt und einen Doppeldecker in Startposition auf die Benoist Plaza gestellt. Zwei drei Meter hohe Pelikane, Wahrzeichen der Stadt seit 2020, hat Nathan Mabry geschaffen. Sie begrüßen die Besucher am Eingang zum Pier. Morning Stars heißen die unterschiedlich großen Mosaik-Mandalas, die Xenobia Bailey geschaffen hat. Die große Bronze-Skulptur „Olnetopia“ des belgischen Künstlers Nick Eervinck steht ganz am Ende des Piers und beendet die Skulpturenmeile.