Rekordstart für Prinz Harrys Memoiren: Von der englischsprachigen Ausgabe der umstrittenen Autobiografie «Spare» (Deutsch: «Reserve») sind bereits am Veröffentlichungstag mehr als 1,4 Millionen Exemplare verkauft worden. Das teilte der Verlag Penguin Random House gestern (Ortszeit) in New York mit.
Eine solche Zahl sei bei keinem anderen Sachbuch des Verlags am ersten Tag des Erscheinens erreicht worden. Insgesamt seien am Dienstag, dem Veröffentlichungstag, in den USA, Kanada und Großbritannien 1,43 Millionen Exemplare – dazu zählen neben den Hardcover-Ausgaben auch E-Books und Hörbücher – verkauft worden.
Brisante Details und harsche Kritik
Die mehr als 500 Seiten lange Autobiografie, die Harry mit Hilfe des Ghostwriters J.R. Moehringer verfasst hat, beinhaltet seine Sicht auf die Spannungen innerhalb der Royal Family und viele persönliche Details. Unter anderem schreibt Harry, er habe Kokain geschnupft, sein erstes Mal mit einer älteren Frau erlebt und sei handfest mit Bruder William aneinander geraten.
Außerdem gab Harry mehrere Interviews und teilte darin hart gegen seine Familie sowie die britischen Medien aus. Bereits vor dem Verkaufsstart waren durch Leaks brisante Details bekannt geworden. Das alles schadete dem Verkauf nicht – ganz im Gegenteil.
Im Vergleich zu «Spare» waren die Verkäufe anderer Hits des Verlags geradezu bescheiden: So verkaufte sich Barack Obamas «A Promised Land» («Ein verheißenes Land») am ersten Erscheinungstag in den USA und Kanada mehr als 887.000 Mal, wie Penguin Random House bekannt gab. Michelle Obamas Memoiren «Becoming», ebenfalls von Penguin Random House veröffentlicht, verkauften sich am ersten Tag in den USA und Kanada mehr als 725.000 Mal, wie das Unternehmen mitteilte.
«Prinz Harry durch seine eigenen Worte verstehen»
Gina Centrello, Verlags-Präsidentin der Random House Group, bezeichnete Harrys Memoiren als tief empfunden, mutig und intim. «Spare» sei die Geschichte von jemandem, von dem man gedacht habe, ihn bereits zu kennen. «Aber jetzt können wir Prinz Harry wirklich durch seine eigenen Worte verstehen», zitierte die britische Nachrichtenagentur PA Centrello. «“Spare“ ist ein Buch, das gelesen werden muss, und wir sind stolz darauf, es zu veröffentlichen.»