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Montag, 10 November 2025
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Wie ein neuer Blick auf unsere Emotionen zu mehr Klarheit, Gesundheit und Selbstverbindung führt

Emotionen zu mehr Klarheit

Wie ein neuer Blick auf unsere Emotionen zu mehr Klarheit, Gesundheit und Selbstverbindung führt

Gefühle sind laut, leise, chaotisch oder tief. Sie tauchen auf, oft ungefragt und beeinflussen unser Denken, unsere Handlungen und unsere Beziehungen. Und doch sind sie in unserer Leistungsgesellschaft oft fehl am Platz. Wer viel fühlt, gilt schnell als zu sensibel. Wer wütend wird, als unprofessionell. Wer Angst hat, als schwach. Viele Menschen haben deshalb gelernt, ihre Emotionen zu regulieren – oft durch Verdrängung.

Rosa July 25 97 Janes Magazin
Rosa Koppelmann ist Mentorin für nonduales Bewusstsein und Entwicklerin der Rosa-Koppelmann-Methode. Sie begleitet Menschen aus innerer Zerrissenheit in Klarheit, Leichtigkeit und radikale Selbstannahme. Ihr einzigartiger Ansatz verbindet spirituelle Tiefe mit neurobiologischer Fundierung – verständlich, erfahrbar und absolut alltagstauglich.
https://rosa-koppelmann.de/ © Raisa Zwart

Gerade im Coaching- oder Therapiekontext begegnet uns diese Haltung regelmäßig. Emotionen werden analysiert, kanalisiert oder umprogrammiert. Der zugrunde liegende Gedanke: Negative Gefühle stören. Dabei verkennen wir, dass Emotionen nicht zufällig da sind. Sie sind keine Störung, sondern ein biologisches Signal. Ein Kompass, der Hinweise gibt, wo wir mit uns selbst (noch) nicht im Einklang sind.

Dieser Artikel beleuchtet, warum Gefühle keine Fehler des Systems sind, sondern dessen Ausdruck. Er zeigt, was moderne Wissenschaft, somatische Arbeit und Konzepte wie das nonduale Bewusstsein über den Umgang mit Emotionen lehren. Und warum es sich lohnt, nicht nur zu verstehen, sondern zu fühlen.

Emotionen verstehen: Der unterschätzte Informationsspeicher

Gefühle sind mehr als Reaktionen auf äußere Ereignisse. Sie sind körperlich spürbare Zustände, die aus der Tiefe unseres Nervensystems kommen. Biologisch betrachtet entstehen sie aus der Interaktion zwischen Gehirn, Hormonsystem und vegetativem Nervensystem. Dabei sind sie nicht irrational, sondern hochintelligent. Sie zeigen an, ob ein innerer oder äußerer Zustand sicher, bedrohlich, stimmig oder unstimmig ist.

Wichtige emotionale Grundfunktionen:

  • Wut zeigt eine Grenze an, die verletzt wurde
  • Angst weist auf ein mögliches Risiko hin
  • Trauer verarbeitet Verlust oder Wandel
  • Scham signalisiert ein verletztes Selbstbild
  • Freude verstärkt positive, lebensfördernde Erfahrungen

Die Neurowissenschaft bestätigt heute, was viele spirituelle Traditionen schon lange lehren: Gefühle sind nicht das Problem, sondern der Zugang zur Lösung. Sie schaffen Verbindung – zu uns selbst, zu anderen, zur Realität des Augenblicks. Werden sie ignoriert oder unterdrückt, reagiert der Körper mit Stress, Anspannung oder psychosomatischen Symptomen. Werden sie bewusst wahrgenommen, entsteht Integration.

Der Körper fühlt mit: Somatische Intelligenz und emotionale Regulation

Gefühle sind immer auch körperlich. Das macht sie manchmal unangenehm, aber genau deshalb auch zugänglich. In der körperorientierten Psychotherapie ist längst klar, dass emotionale Heilung über den Körper verläuft. Begriffe wie „embodiment“, „somatische Resilienz“ oder „felt sense“ haben Eingang in moderne Coaching- und Therapieformen gefunden.

Wie somatisches Spüren funktioniert:

  • Aufmerksamkeit wird weg vom Denken hin zum Körper gelenkt
  • Körperempfindungen werden beobachtet, ohne sie zu bewerten
  • Gefühle dürfen sich im eigenen Tempo zeigen, anstatt kontrolliert zu werden
  • Das Nervensystem kann dabei selbstregulierend wirken

Ein Beispiel: Eine Person fühlt diffuse Angst. Im Kopf kreisen Gedanken, die Angst verstärken. Doch statt weiter zu analysieren, richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf die Körperempfindung – vielleicht ein Druck in der Brust oder ein Engegefühl im Bauch. Allein das bewusste Spüren kann beruhigend wirken, weil es dem Körper erlaubt, das Gefühl durchfließen zu lassen.

In der Praxis heißt das: Wer aufhört, Gefühle zu kontrollieren, sondern sie mitfühlend im Körper wahrnimmt, fördert Heilung. Nicht durch Technik, sondern durch Präsenz.

Der Perspektivwechsel: Gefühle als Kompass, nicht als Gegner

Viele Menschen glauben, dass bestimmte Gefühle „falsch“ sind. Besonders Wut, Scham oder Angst werden schnell als unangenehm abgestempelt. Doch diese Bewertungen basieren oft auf frühen Erfahrungen, gesellschaftlichen Prägungen oder unbewussten Rollenbildern. Ein Umdenken beginnt damit, Emotionen nicht mehr als Störung, sondern als Orientierung zu begreifen.

So gelingt der neue Umgang:

  • Gefühle nicht unterdrücken, sondern als Hinweise verstehen
  • Emotionale Reaktionen nicht analysieren, sondern fühlen
  • Innere Anteile nicht optimieren, sondern annehmen
  • Widersprüchliche Gefühle nicht auflösen, sondern gleichzeitig halten

Gerade im nondualen Bewusstsein wird dieser Ansatz deutlich. Hier gilt nicht: Das eine ist richtig, das andere falsch. Sondern: Alles darf gleichzeitig da sein. Emotionen sind nicht zu beseitigen, sondern zu durchfühlen. Der Zustand der Verbundenheit, den das nonduale Bewusstsein beschreibt, entsteht nicht durch emotionale Kontrolle, sondern durch emotionale Integration.

Das heißt: Erst wenn ich mir selbst erlaube, alles zu fühlen, was da ist, kann ich wirklich präsent sein. Nicht reaktiv, sondern verbunden.

Emotionale Hygiene: Gefühle im Alltag kultivieren

Gefühle brauchen Raum. Doch unser Alltag ist oft durchgetaktet. To-do-Listen, Meetings, soziale Verpflichtungen – sie lassen wenig Platz für innere Wahrnehmung. Die Folge: Gefühle stauen sich. Oder brechen ungeplant hervor. Wer emotionale Klarheit leben möchte, braucht deshalb bewusst geschaffene Räume.

Praktische Wege, um Gefühle zu integrieren:

  • Mikro-Pausen im Alltag: 30 Sekunden innehalten und wahrnehmen, was da ist
  • Gefühls-Tagebuch: 1x täglich notieren: Was habe ich gefühlt? Was war körperlich spürbar?
  • Bewegung als Ausdruck: Tanzen, gehen, atmen – nicht als Sport, sondern als Kanal
  • Sprache finden: Gefühle benennen schafft Verbindung, auch in Beziehungen
  • Emotionale Erlaubnis: Sich selbst sagen: „Ich darf fühlen, was ich fühle“

Diese Form von emotionaler Hygiene ist kein Luxus. Sie ist ein Akt der Selbstfürsorge. Gerade für Menschen, die mit anderen arbeiten, sei es im Coaching, in der Therapie oder im pädagogischen Bereich, ist emotionale Klarheit ein Schlüssel zur Authentizität.

Emotionen im gesellschaftlichen Kontext

Unsere Gesellschaft bevorzugt rationale Entscheidungen, funktionales Verhalten und emotionale Kontrolle. Gefühle gelten als privat, subjektiv oder störend. Dabei ist emotionale Intelligenz längst als Erfolgsfaktor anerkannt, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.

Kinder werden heute oft noch nach dem Prinzip „Beruhig dich“ oder „Das ist doch nicht so schlimm“ sozialisiert. Erwachsene lernen, Gefühle zu „managen“, statt zu verstehen. Dabei zeigt die psychologische Forschung: Emotionale Unterdrückung erhöht Stresswerte, schwächt das Immunsystem und reduziert die Lebenszufriedenheit.

Ein gesellschaftlicher Wandel beginnt dort, wo Gefühle nicht mehr als Schwäche gelten, sondern als Ressource. In der Paartherapie, in der Schule, in Unternehmen. Und bei jedem Einzelnen.

Fazit: Was du fühlst, ist nicht falsch

Gefühle sind kein Makel. Sie sind der ehrlichste Ausdruck dessen, was in dir lebendig ist. Wenn du Angst verspürst, ist das ein Zeichen, dass etwas in dir nach Sicherheit sucht. Wenn du wütend bist, braucht ein Teil von dir Schutz. Wenn du traurig bist, ist Raum für Abschied. Nichts davon muss repariert werden. Alles darf gefühlt werden.

Wer lernt, mit sich selbst in emotionalem Kontakt zu sein, verändert nicht nur die Beziehung zu sich, sondern auch zu anderen. Klarheit entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Verbundenheit. Konzepte wie das nonduale Bewusstsein erinnern uns daran, dass wir mehr sind als unsere Gedanken. Und dass Fühlen kein Rückschritt ist, sondern der Weg nach Hause.

Jedes Gefühl ist ein Tor – zu dir selbst. Du musst es nicht wegmachen. Du darfst hindurchgehen.

Über die Autorin

Rosa Koppelmann ist Mentorin für nonduales Bewusstsein und Entwicklerin der Rosa-Koppelmann-Methode. Sie begleitet Menschen aus innerer Zerrissenheit in Klarheit, Leichtigkeit und radikale Selbstannahme. Ihr einzigartiger Ansatz verbindet spirituelle Tiefe mit neurobiologischer Fundierung – verständlich, erfahrbar und absolut alltagstauglich.
https://rosa-koppelmann.de/

Titelfoto: © Raisa Zwart

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