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Weltbienentag am 20. Mai Von Regina Schamberger
Der 20. Mai. Zwar dauert es noch, bis wir dieses Datum erreicht haben, diesen Tag sollten sich jedoch alle Naturfreunde und Liebhaber von Pflanzen und Tieren im Kalender eintragen:
Der 20. Mai ist der Tag der Biene oder auch: World Bee Day.
„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ Das sagte schon Albert Einstein 1949.
Die Biene ist Teil eines empfindlichen Ökosystems, das wir Menschen mit zunehmender Gier nach Ressourcen und Profit immer weiter beeinträchtigen. Wir erschließen neue Baugründe, dringen in die Heimat von Wesen ein, die seit Menschen Gedenken – und lange davor – schon dort residierten. Wir entwalden, planieren, betonieren, nutzen immer aggressivere Pestizide zur Agraroptimierung, rauben Lebensgrundlagen. Die der Flora und Fauna und auf lange Sicht gesehen unsere eigene.
Nun mag der ein oder andere sagen: Bienen gibt es doch überall! Ja. Noch. Die Umwelt- und Naturschutzorganisation „BUND – Friends of the Earth Germany“ hat in einem Beitrag darauf aufmerksam gemacht, dass vorrangig Wildbienenarten stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Grund seien hierfür unter anderem die massive Agrarwirtschaft und die spezialisierten Lebensweisen der einzelnen Bienenarten.
Eine Spezialisierung bringt den Vorteil hoher Professionalität auf einem Gebiet mit sich, wie auch aus der Arbeitswelt bekannt. Gleichzeitig ist ein Spezialist kein Allrounder und damit weniger flexibel. Das stellt solange kein Problem dar, bis man dem Spezialisten das Gebiet weg nimmt. Ohne dieses ist er hilflos. Im Fall der Wildbiene ist das sogar lebensbedrohlich.
Warum sollte uns nun aber das Schicksal einer Wildbiene interessieren? Zunächst: die Wildbiene ist ein effektiverer Pollensammler als die Honigbiene.
Wie in der Natur seit je her Gesetz ist alles miteinander verwoben, der Mensch ist bislang das erste und einzige Lebewesen, das sich nicht mehr diesen Kreislauf einfügen will und bewirkt Veränderungen, weil er eingreift, wo er vielleicht die Finger fernhalten sollte.
Das Verschwinden der Wildbiene führt zunächst dazu, dass bestimmte Blumenarten nicht mehr bestäubt werden. Blumen pflanzen sich, wie aus dem Biologieunterricht bekannt, meist dadurch fort, dass Blütenstaub an den Bienenbeinchen zu anderen Blumen weiter transportiert werden. Ist der Staubträger nicht mehr existent, stirbt die Blume aus. Von diesem Aussterben wären im Übrigen etwa 75% aller Nahrungsmittelpflanzen betroffen: Orangen, Kartoffeln, Paprika, Trauben, Tomaten, Zwiebeln, selbstverständlich auch sämtliche Produkte aus Honig. Das wiederum würde zu wirtschaftlichen Verlusten und stetig steigenden Verbraucherkosten führen. Der Kreislauf schließt sich also am Ende doch.
Wer sich eingehender über das Wundertierchen Wildbiene informieren möchte, kann sich diesen Beitrag ansehen: https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/wildbienen/
Wie nun kann man den geflügelten Helfern unter die Beinchen greifen? Auch hier hat der BUND nützliche Tipps, die sich einfach umsetzen lassen. Schon mit den richtigen Blumen im Garten oder auf dem Balkon lässt sich eine Grundlage schaffen. Zahlreiche Online Shops bieten bunte Mischungen an Wildblumensamen für den Garten an, die sich auch in einem Blumenkasten auf dem Balkon säen lassen. Wer keinen ganz so grünen Daumen hat, kann bestimmte Blumen im Topf kaufen und auf den Balkon stellen. Blumen für Wildbienen, so wie auch Schwebfliegen, Schmetterlinge und Hummeln sind zum Beispiel:
Echte Kamille
Herbstastern
Lavendel
Margeriten
Kräuter wie Thymian, Minze, Koriander, Basilikum, Zitronenmelisse
Ein Insektenhotel als Nisthilfe ist übrigens auch eine tolle und gern genutzte Immobilie. Und nicht vergessen: am 20.05. ist World Bee Day! https://www.weltbienentag.de/
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