Freitag, 17 Mai 2024
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Ein Neustart für Pflegekinder – Tipps und Tricks für das Beziehung zwischen Pflegekinder und Pflegeeltern

Ein Neustart für Pflegekinder – Tipps und Tricks für das Beziehung zwischen Pflegekinder und Pflegeeltern

Das Verhältnis von Pflegekind und Pflegeeltern ist in der Anfangsphase sehr harmonisch.

Da die Beziehung der beiden unter besonderen, „unnatürlichen“ Umständen entstanden ist,  sind die Herausforderungen oft andere im Alltag. Pflegekinder sind also Kinder, die in eine Pflegefamilie kommen, ohne die leiblichen Kinder dieser Eltern zu sein. Die Gründe dafür sind vielfältig, genauso wie die Dauer dieser Pflegebeziehung.

Pflegekinder (Bild von s05prodpresidente auf Pixabay )
Pflegekinder (Bild von s05prodpresidente auf Pixabay)

Die Reaktion der Kinder in der neuen Familie fällt oft eher körperlich und emotional aus. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn schließlich brauchen sie Zeit, um ihre Erlebnisse verarbeiten zu können. Sie sehen sich einer komplett neuen Lebenssituation gegenüber und müssen sich mit ihr arrangieren.

Im Unterbewusstsein spielt natürlich noch das Vorleben der Kinder eine große Rolle. Dieses hat sie geprägt und eine plötzliche Veränderung der äußeren Lebensumstände kann auch so etwas wie einen kleinen Schock auslösen. Einfühlungsvermögen und Geduld sind zwei ganz entscheidende Faktoren, auf die es bei den Pflegeeltern in dieser herausfordernden Situation ankommt.

Die Experten Michaela Weiger und ihre Tochter Madeleine Weiger wissen ganz genau, welche Voraussetzungen vonnöten sind, damit eine tragfähige Beziehung mit den Kindern entstehen kann und wie mögliche Startschwierigkeiten am besten zu bewältigen sind.

Bild1 Janes Magazin
Expertin Michael Weiger

Eine neue Lebenssituation für alle Beteiligten

Den neuen Pflegeeltern muss klar sein, was der Grund dafür ist, dass das Kind nicht mehr bei seinen leiblichen Eltern aufwächst. Welche Erfahrungen hat das Kind bislang gemacht? In der Regel handelt sich um traumatische Erlebnisse wie Misshandlung oder Drogenmissbrauch seitens der Eltern handeln. Es liegt auf der Hand, dass diese Kinder eine besondere Form der Fürsorge benötigen. Aber völlig ungeachtet dessen, was in der Vergangenheit passiert ist, wird es dennoch oft vorkommen, dass die Kinder unter einer Form von Trennungsschmerz leiden, die sie noch auf lange Zeit in der neuen Beziehung zu ihren Pflegeeltern belasten wird. Auch wenn sich die neue Familie die allergrößte Mühe gibt, das Kind zu integrieren, ist das Kind in einem Loyalitätskonflikt, besonders wenn am Anfang viele Umgangskontakte mit den leiblichen Eltern stattfinden.   Das Kind kann dann mit großem Trotz, vielleicht sogar auch Hass, reagieren. Dabei haben weder die leiblichen Eltern noch die Pflegeeltern nicht unbedingt etwas falsch gemacht, liegt diese Reaktion doch gleichsam in der Natur der Sache.

Hier ist es nun eine große Herausforderung seitens der Eltern, nicht gleich die Geduld zu verlieren oder vorschnell die Taktik zu wechseln. Nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ sollten sie daher den Grad der Fürsorge aufrechterhalten und dem Kind weiter ihr Vertrauen entgegenbringen und  mit dem Kind wertschätzenden über die  leiblichen Eltern sprechen. Was nicht bedeutet, dass die Dinge, die passiert sind, schön reden. 

Der ehrliche Umgang mit Gefühlen

In der Regel ist dieser Prozess der Eingewöhnung umso einfacher zu gestalten, je jünger das Kind ist. Je älter das Kind beim Wechsel in die neue Familie ist, desto größer ist der Loyalitätskonflikt.  Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dysfunktionale Verhaltensweisen entwickelt haben, ist einfach, weil sich mehr und über einen längeren Zeitraum problematische Erlebnisse im Unterbewusstsein eingeprägt haben, die immer noch das Verhalten bestimmen, óbwohl sich die äußeren Umstände verbessert haben. Und genau hierin liegt die größte Aufgabe der neuen Familie. Denn Pflegekind und Pflegeeltern haben zwar keine gemeinsame Vergangenheit, aber eine gemeinsame Gegenwart, aus der heraus eine gemeinsame Zukunft erwachsen soll.

Es wird dauern, bis sich die Spuren der problematischen Vergangenheit des Pflegekindes nach und nach verwischen und  es zu einem Vertrauensaufbau in der Beziehung zu den Pflegeeltern kommt. Erst wenn dieses Vertrauen aufgebaut ist und sich das Kind in seine neue Lebenssituation eingewöhnt hat, nimmt diese neue Konstellation als neue Familie Gestalt an. Vielen Pflegekindern fällt es schwer, die Trennung von den leiblichen Eltern und dem alten Leben zu akzeptieren, was auch immer dort vorgefallen sein mag. Denn die Fähigkeit, darüber kritisch zu reflektieren, ist in so jungen Jahren natürlich noch gar nicht vorhanden. Erfahren die Pflegekinder ihre neuen Eltern  aber als zuverlässige Bezugspersonen und bringen diese ihnen ehrliche Gefühle entgegen, so ist damit schon einmal der Grundstein für ein gutes Verhältnis gelegt.

Kontakt: https://ausbildung.michaela-weiger.com/

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Jane Uhlig
Jane Uhlighttps://www.janeuhlig.de
Jane Uhlig ist Gründerin und Chef-Redakteurin von Janes Magazin. Sie publizierte Wirtschafts-Sachbücher-Bücher in Kooperation mit dem Campus Verlag und Hörbücher zum Thema Selbst-Coaching. Sie beschäftigt sich mit den Themen Lifestyle, Trends und Gesundheit, ist Yoga und Zumba-Trainerin für große Bühnen-Events und agiert als Moderatorin in zahlreichen Events, Konferenzen und Galas.
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