Schauspieler Hans Löw gewinnt einem Thema, das viele Menschen belastet, sehr positive Seiten ab. «Ich finde Einsamkeit hochgradig wichtig», sagte der 46-Jährige («Ich bin dein Mensch») im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Der Film- und Theaterstar erklärte: «Ein kluger Mann hat mal gesagt, eines der größeren Probleme der Menschheit sei, dass Menschen so schlecht allein sein können. Ich denke, da ist etwas dran – und suche das Alleinsein oft regelrecht.»
Obwohl er eigentlich ein normales Leben im Kreise von Familie und Kollegen führe, gehe er bewusst auch mal solo spazieren oder verbringe einen Tag nur mit sich und stelle die Telefone weg. «Einfach den Blick nach innen zu wenden – aber das kann natürlich auch unangenehm sein. Die Konfrontation mit sich selbst ist ja überhaupt nicht immer angenehm», sagte Löw. Das sei aber wesentlich, um später wieder schöpferisch tätig sein zu können.
Ab Dienstag, 28. Juni, zeigt der Schauspieler in der sechsteiligen RTL+-Serie «Strafe» nach Ferdinand von Schirachs gleichnamigen Bestseller-Erzählband (2018) allerdings, dass Einsamkeit auch zerstörerische Folgen haben kann. In der von Hüseyin Tabak inszenierten Episode «Der Dorn» (die allerdings aus Schirachs Buch «Verbrechen» stammt) gibt er einen Museumswärter, der fast 30 Jahre lang allein in einem schlecht besuchten Ausstellungsraum sitzt. Und dabei gefährlichen Zwangsvorstellungen verfällt.