Freitag, 15 November 2024
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Kein Tropfen auf dem heißen Stein – Hilfen für Frauen und Kinder in der Ukraine


„Ich verstehe den Krieg in der Ukraine nicht und deswegen halte ich den Mund […] Aber ich werde nicht abwarten und hoffen, dass andere etwas machen werden.“ – Mit diesen Worten traten Alexandra Götz und Aleksandra Schula aus Friedrichsdorf eine unerwartete Welle der Hilfsbereitschaft los.

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Es erfolgte ein Spendenaufruf über Facebook „Kinder und Familien in Not brauchen dich“, der sich sehr schnell über soziale Netzwerke verbreitete. Der Fokus hierbei lag auf der Versorgung von Müttern und Kindern, die von Ihren Vätern getrennt worden sind, direkt an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen. Angefragt wurden warme Kleidung, Decken, Babynahrung- und Versorgung, Hygieneartikel, Medikamente und Wunderversorgung – vor allem für Kinder, haltbares Essen, Kaffee, Tee, etc.
Die Aktion startete am vergangenen Wochenende und bereits am Montag war die heimische Garage der Familie Götz mit Hilfsgütern überfüllt. Kurzfristig stand die Turnhalle für die Sammelaktion zur Verfügung, sowie weitere Lagerflächen von Privatpersonen. Die Resonanz war in so kurzer Zeit so unheimlich groß und es trafen nicht nur Spenden aus Friedrichsdorf ein, sondern aus dem gesamten Umkreis. Alle wollen helfen, etwas beisteuern und zumindest ein bisschen das Leid einiger so schwer Betroffenen lindern. Das Mitgefühl ist unheimlich groß und ein Krieg in Europa geht offensichtlich jedem Einzelnen sehr nah.

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So wollte auch ich die Sammelaktion unterstützen und einen kleinen Beitrag leisten. Im Kreis der Familie, Freunde und Arbeitskollegen konnten binnen kürzester Zeit Spenden in Höhe von 1.600 € gesammelt werden. Von dieser schnellen Hilfe in diesem Umfang war ich sehr überrascht. Die Spenden wurden kurzfristig in zahlreiche Einkäufe investiert. Der Großteil floss in die Versorgung von Babys und Kleinkindern (Medikamente, Verbandsmaterial, Babynahrung, Windeln, Feuchtetücher).
Ein großer Beutel mit Schokolade und weiteren Süßigkeiten ergänzte das Paket.
Die Apotheken und Drogeriemärkte waren sehr hilfsbereit und gaben Rabatte auf die Einkaufspreise und viele Gratisartikel wie Traubenzucker, Taschentücher, Hustenbonbons oder FFP 2 Masken ergänzend dazu. Überall spürte man das Mitgefühl und die Anteilnahme für die Betroffenen in der Ukraine.


Die Spenden wurden in der großen Turnhalle abgegeben. Im Minutentakt wurde eine Spende nach der anderen hereingebracht. Die Halle war gefüllt von etlichen Helfern, die die Waren sortierten und verpackten. Einige brachten Spenden vorbei und blieben spontan vor Ort, um hier weiter zu helfen.

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Am Rand der Bühne saß Jana, eine der Organisatorinnen, stetig am Telefonieren, Aufgaben verteilen und Fragen beantworten. Neben Jana Höflein sind Alexandra Götz und Paulina Mencel Hauptorganisatorinnen. Paulina und Alexandra selbst haben polnische Wurzeln und Familie, als auch Freunde an der Grenzregion. In einem kurzen Gespräch erzählte Jana wie überrascht sie war, dass die Resonanz auf den Spendenaufruf so hoch war. Mittlerweile können bereits 4 LKWs und 14 Sprinter mit Hilfsgütern befüllt werden. Die Fahrzeuge werden von Privatpersonen am Samstagmorgen die 1.500 km zur Grenze gefahren. Warme Kleidung wird direkt an der Grenze auf polnischer Seite an die Geflüchteten übergeben. Die weiteren Hilfsgüter werden an Freunde und Familien vor Ort verteilt, die die Güter weiter verteilen und teilweise über die Grenze
bringen und an die Orte, wo Sie dringend benötigt werden und Menschenleben retten können. Die gesamte Aktion wird komplett von Privatpersonen organisiert und vor Ort ausgeführt – eine Herzensangelegenheit. Eine Hilfsorganisation ist hierbei nicht involviert.
Diese Hilfsaktion von Alexandra, Jana und Paulina aus Friedrichsdorf zeigt, dass kleine Hilfen kein Tropfen auf dem heißen Stein sind. Es gibt neben den großen Hilfsorganisationen viele Privat-Initiativen dieser Art in Deutschland – und sicherlich in allen weiteren Ländern der EU. Und wenn alle so aktiv sind, wie die Menschen in Friedrichsdorf, dann werden sehr viele Hilfen die Betroffenen in Not erreichen. Dies wird nichts an der grausamen Ausgangssituation ändern, jedoch das Leid ein bisschen mindern und mitteilen, dass niemand allein ist.

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