D2C-Brands oder Corporate Brands: Wer bietet Kunden die bessere Customer Experience nach dem Kauf? Eine Analyse des Spezialisten fรผr Post-Purchase-Kommunikation, parcelLab, zeigt: Die etablierten Marken sind besser als ihr Ruf.
Mรผnchen, 21. Mรคrz 2023. Jungen D2C-Brands wird gemeinhin eine gewisse „Customer Obsession“ unterstellt. Viele klassische Hersteller hingegen โ heiรt es โ tunย sich mit den Prozessen imย Online-Handelย oft schwer. Sind das alles nur Vorurteile oder bieten D2C-Brands wirklich eine bessere Customer Experience? Der Spezialist fรผr Post-Purchase-Management, parcelLab, wollte es genauer wissen. Fรผr die aktuelle Studie „Post Purchase Experience Management: Welche Services klassische Marken und junge D2C-Brands ihren Kunden wรคhrend des Paketversands bieten“ gaben die Mรผnchner im Januar und Februar 2023 bei jeweils 50 namhaften D2C- und Corporate Brands Testbestellungen auf. Ziel war es zu analysieren, wie kundenorientiert und schnell die Marken liefern, wie sie die Kunden รผber die einzelnen Abwicklungsschritte informieren und wie komfortabel das Retouren-Handling ist.
80% der Corporate Brands lassen gratis retournieren, bei den D2C-Brands sind es weniger als 50%
Das Ergebnis: Entgegen der Erwartungen geht der Punkt in Sachen Lieferservice klar an die traditionellen Marken: Jede fรผnfte Corporate Brand bietet Gratisversand an, etwa acht von zehn klassischen Marken nehmen auch die Retouren kostenlos zurรผck. Dabei werden einige Brands durchaus kreativ: Eine Corporate Brand hatte die Erklรคrung, wie die Retoure funktioniert, sehr ansprechend auf der Verpackung selbst platziert. Das spart einen zusรคtzlichen Paketbeileger und macht es dem Kunden leicht.
In Sachen Retoure zeigen sich die D2C-Brands viel weniger kundenorientiert: Hier bietet nur jedes zehnte Unternehmen generell kostenlosen Versand an und mehr als die Hรคlfte lรคsst ihre Kunden auch fรผr die Rรผcksendekosten bezahlen. Eine D2C-Brand berechnete entgegen der Angabe auf der Website fรผr die Bestellung doch Versandkosten von 2,99 Euro und legte auch den ebenfalls auf der Website versprochenen Retourenbeileger nicht dem Paket bei.
Auch in puncto Lieferzeit รผbertreffen die klassischen Brands ihre jungen Herausforderer: 46 Prozent der etablierten Marken schafften es, die Bestellung innerhalb von zwei Werktagen zuzustellen. Von den digitalen Brands gelang dies nur jeder fรผnften. Darรผber hinaus nehmen die Corporate Brands ihre Kunden auch im Falle von Retouren besser an die Hand. Wรคhrend mehr als jede dritte D2C-Marke es komplett ihren Kunden รผberlรคsst, ungewรผnschte Produkte wieder an sie zurรผckzuschicken, sind es bei den Corporate Brands nur 10 Prozent. Der Rest legt entweder Retouren-Label bei, bietet Online-Retourenportale an oder verweist zumindest an seinen Kundenservice.
D2C-Produkte kommen hรคufig hรผbsch verpackt
Es gibt aber auch Kriterien, bei denen die D2C-Brands besser abschnitten als die etablierten Hersteller. So liegt der Anteil an Marken, die nachhaltige Lieferoptionen anbieten, bei den D2C-Brands mit 25% doppelt so hoch wie bei den Corporate Brands. Und wรคhrend von den jungen Digitalmarken 60% nachhaltige Paketverpackungen nutzen, sind es bei den Corporate Brands nur 48%. Auch beim Verpackungsdesign geben sich die jungen Marken mehr Mรผhe als die etablierten Brands. 70% der D2C-Brands verschicken ihre Ware in gebrandeten Kartons. Bei den Corporate Brands sind es nur 36%.
In Sachen Lieferverlรคsslichkeit liegen beide Vertreter ihrer Klassen gleichauf: Jeweils 36% der Bestellungen kamen spรคter als angekรผndigt an. Hier macht sich bezahlt, dass die D2C-Brands transparenter รผber den aktuellen Bestellstatus kommunizieren als die Corporate Brands. Wรคhrend bei den letzteren jede zweite nach der Versandbestรคtigung nichts mehr von sich hรถren lรคsst, verschicken sieben von zehn D2C-Brands auch noch Nachrichten, wenn sich die Ware kurz vor der Zustellung befindet.
Kratzer im Hochglanz-Lack
„Die D2C-Brands sind mutiger als die Corporate Brands, wenn es um die Weitergabe ihrer Liefer- und Retourenkosten an die Endkunden geht“, fasst parcelLab-Mitgrรผnder Anton Eder die wichtigsten Studienergebnisse zusammen. „Und der Kunde scheint es zu akzeptieren, sonst wรผrden die jungen Unternehmer in ihren Daten deutlich schlechtere Conversion Rates als รผblich sehen.“ย
An manchen Stellen allerdings erinnere die Customer Experience von Markenshops an eine auf Hochglanz polierte Motorhaube, unter der doch hier und da das รl tropft. „Die Versandverpackung mag hรผbsch designt sein, aber wenn ein Kunde eine Woche auf die Antwort des Kundenservice warten muss, bis er sein Paket retournieren kann, ist das Image der Marke angekratzt.“ Darรผber hinaus wirke es auch nicht kundennah, wenn Marken nach der Bestell- und Versandbestรคtigung nichts mehr von sich hรถren lassen โ oder es kein oder ein sehr gut verstecktes Kundenkonto gibt. Auch das kam bei den D2C-Brands einmal vor.ย
In Summe kรถnnen beide Parteien, D2C-Brands und Corporate Brands, in unterschiedlichen Bereichen auch voneinander lernen. Damit die Phase nach dem Kauf wirklich zur Experience wird.
parcelLab ist ein globaler Anbieter von Post-Purchase-Software. Die Plattform von parcelLab verwandelt Daten, die an unterschiedlichen Stellen im Versandprozess anfallen, automatisiert in personalisierte, gebrandete Nachrichten.
Mithilfe von parcelLab machen Brands den Paketversand zum echten Kundenerlebnis und steigern so ihren Umsatz.ย
Mehr als 700 Marken, darunter IKEA, Chico’s, H&M und Yeti, vertrauen auf unsere Plattform. Wir gestalten aktiv das Post-Purchase-Erlebnis in 175 Lรคndern und verfolgen die Versanddaten von mehr als 350 Transportunternehmen weltweit.
www.parcellab.com/de
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