Erfolgreiche Vereine und erfolgreiche Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie haben glรผckliche motivierte Mitglieder bzw. Mitarbeiter
Vereine sind ein Kulturgut unserer Gesellschaft, dass sich jedoch stark im Wandel befindet. Wรคhrend die Mitgliedschaft in der Vergangenheit als Zugehรถrigkeit zu einer sozialen Gruppierung wichtig war, sind heute andere Kommunikationsinstrumente wichtig geworden. Auch bei Unternehmen zeigt sich diese Entwicklung. Es gibt Unternehmen, die in der Vergangenheit trรคumen und Unternehmen, die den Zeitgeist im Auge behalten. Der Satz: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“ passt fรผr Vereine wie Unternehmen gleichermaรen.
Entwicklung der Vereinskultur
Interessanterweise ist es so, dass die Anzahl der eingetragenen Vereine in Deutschland steigt. So ist nach einer Broschรผre des Stifterverbandes zwischen 1995 und 2022 die Anzahl der eingetragenen Vereine von ca. 400.000 auf ca. 600.000 Vereine gestiegen. Allerdings werden immer weniger Vereine angemeldet und immer mehr gelรถscht. Die Analyse zeigt einen starken Zuwachs an verschiedenen Arten von Fรถrdervereinen, wรคhrend klassische Vereine mit รberalterung, Mitgliederschwund und Auflรถsungserscheinungen zu kรคmpfen haben. Nach wie vor ist die Bereitschaft, sich in der Freizeit sozial zu betรคtigen groร aber in immer stรคrkendem Maรe geschieht dies nicht in einer Vereinsorganisation. Freiwilligen Dienste und spontane ungeplante Aktionen wie z.B. im Ahrtal sind ein wichtiges Standbein in der sozialen Arbeit geworden. Die meisten NGOยดs sind als Vereine organisiert.
Entwicklung der Unternehmen
In den letzten 20 ist in den USA die Hรคlfte der groรen Unternehmen verschwunden – weil die Verรคnderungsgeschwindigkeit dramatisch zugelegt hat. Je grรถรer ein Unternehmen ist, desto schwieriger fรคllt es ihm, sich neuen Marktgegebenheiten anzupassen. Hinzu kommt noch, dass kapitalgefรผhrte Unternehmen lรคngere Entscheidungswege benรถtigen und deshalb mit Lobby Arbeit versuchen, Entscheidungen hinauszuzรถgern, um mehr Zeit fรผr den Wandel zu gewinnen. Man sieht das deutlich im Moment bei der Energie- und Autoindustrie. Bei personengefรผhrten Unternehmen gibt es dagegen 2 Tendenzen: Der eine Bereich verharrt auf seinen gewohnten Pfaden und wird irgendwann von Markt verschwinden oder verkauft und der andere passt sich der Situation an und spielt weiterhin eine wichtige Rolle im Marktgeschehen. Neckermann und Nixdorf sind Beispiele fรผr den ersteren Bereich, Otto und Wรผrth haben sich weiterentwickelt und sind stรคrker als je zuvor.
Mitglieder und Mitarbeiterkultur
Erfolgreiche Vereine und erfolgreiche Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie haben glรผckliche motivierte Mitglieder bzw. Mitarbeiter. Ein Manager ist dann wirklich erfolgreich, wenn seine Mitarbeiter erfolgreich sind und das Unternehmen sich permanent in einem Verรคnderungsprozess befindet. Das geschieht am ehesten in einer Unternehmenskultur, in der sich alle frei entfalten kรถnnen. Erfolgreiche Unternehmen folgen dem TQM-Prinzip von Toyota, das die Kundenwรผnsche und die Kundenzufriedenheit in den Mittelpunkt stellt. Kundenzufriedenheit ist heute die wichtigste Kenngrรถรe, denn mehr Kundenzufriedenheit fรผhrt zu mehr Empfehlungen und mehr Empfehlungen fรผhren zu mehr Kundenumsatz und mehr Kundenumsatz fรผhrt zu mehr Kundenzufriedenheit u.s.w. Erfolgreiche Unternehmer ziehen sich frรผhzeitig aus der Geschรคftsfรผhrung zurรผck und lassen die nรคchste Generation ans Ruder. Interessanterweise entwickeln sich durch engagierte Mitarbeiter in Unternehmen auch freiwilligen Dienste oder Vereine innerhalb der Unternehmensstruktur.
Der Verein der Zukunft
Wรคhrend das Unternehmen auf seine Mitarbeiter einen gewissen Zwang ausรผbt – ich muss Geld verdienen – ist die Mitgliedschaft in einem Verein vollkommen freiwillig. Ein Vereinsvorsitzender ist nur wirklich dann erfolgreich, wenn seine Vereinsmitglieder glรผcklich sind und sich verwirklichen kรถnnen. Viele alteingesessenen Vereine sind durch fehlende Erneuerung so รผberaltert und unflexibel geworden, dass ihre Auflรถsung nur noch eine Frage der Zeit ist. Es gibt aber genauso gut Vereine, wo der Verรคnderungsprozess gelungen ist und die mit neuen Ideen weiter bestehen. Je mehr die Mitglieder mit ihren Interessen aktiv eingebunden werden kรถnnen, je mehr Variablen es in der Art der Mitgliedschaft gibt, desto grรถรer ist die Chance des Fortbestehens. Der Verein von gestern ist der mit einem groรen Anteil an passiven Mitgliedern und einer kleinen รผberalterten Fรผhrungsmannschaft. Der von morgen ist der, der viele Mitglieder aktiviert, neue hinzugewinnt und eine breitgefรคcherte Altersstruktur in der Fรผhrungsmannschaft aufweist. Man sieht also, dass Vereine und Unternehmen, ob erfolgreich oder erfolglos, in ihrer Struktur gar nicht so weit auseinander sind.
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