Die meisten kennen ihn noch als kleinen Techniker auf dem Fußballplatz. Mit seiner bestechenden Schussqualität und den vielen Distanz- und Freistoßtreffern brannte er sich ins Gedächtnis der deutschen Fußballfans ein.
Doch auch nach der Karriere blieb er den Fernsehzuschauern erhalten und nahm an zahlreichen TV-Shows teil. Ab dem 17. Juni ist er an der Seite von Prominenten wie Pierre Littbarski, Jörg und Laura Wontorra oder Larissa Rieß in der auf Vox ausgestrahlten Sendung «Die Hitwisser» zu sehen, um Musikfragen zu beantworten. Heute wird Thomas «Icke» Häßler 58 Jahre alt.
Große Spielerkarriere und «Club der 100»
Thomas Häßler, der 1966 in West-Berlin zur Welt kam und auf Grund seines Berliner Dialekts von seinem späteren Mitspieler Pierre Littbarski als «Icke» getauft wurde, galt als technisch versierter, kreativer und mit herausragender Schusstechnik ausgestatteter Mittelfeldspieler. Seine Karriere als Profi begann 1984 mit seinem Wechsel zum 1. FC Köln. Der mit 1,66 Meter Körpergröße nicht gerade hünenhafte Häßler blieb sechs Jahre. Titel konnten die Kölner keine feiern, trotzdem kam es zu zwei Vizemeisterschaften und 1986 zu Finalteilnahmen im DFB-Pokal und UEFA-Cup.
1989 wurde er als «Deutschlands Fußballer des Jahres» ausgezeichnet. Den größtmöglichen Titel konnte er dann 1990 im Dress der Nationalmannschaft feiern. Beim WM-Sieg in Italien war er Leistungsträger und spielte im Finale gegen Argentinien durch.
Sechs Jahre später bejubelte er mit seinen Kollegen den Sieg der Europameisterschaft in England. Auch bei diesem Turnier kam er in jedem Spiel zum Einsatz. Von 1988 bis 2000 spielte Häßler in insgesamt 101 Spielen für das DFB-Team, womit er einer von 17 Akteuren ist, die im «Club der 100» sind.
Im Laufe seiner Karriere machte Häßler einen Abstecher nach Italien, um über insgesamt vier Jahre für Juventus Turin und AS Rom aufzulaufen. 1992 wurde er nach einer starken Europameisterschaft ein zweites Mal zu «Deutschlands Fußballer des Jahres» gekürt. Es folgten Stationen beim Karlsruher SC, wo er als Spielregisseur zu überzeugen wusste und für einige große Vereinsjahre sorgen konnte. Doch mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga verabschiedete er sich 1998. Nach einem enttäuschenden Jahr in Dortmund, verhalf Häßler 1860 München am Anfang der 2000er Jahre zu den bis dato letzten Europa-Cup-Teilnahmen des Vereins. Bis 2004 ließ er seine Karriere in Österreich ausklingen.
Trainer– und TV-Karriere
Auch als Fußballtrainer kam der ehemalige Weltmeister schon viel rum. Nachdem er erste Erfahrungen in der Kölner Jugend gesammelt hatte, ernannte ihn Trainer-Legende Berti Vogts zu seinem Co-Trainer für das Engagement bei der nigerianischen Nationalmannschaft. Später wurde Häßler Trainer des Berliner Bezirksligisten Club Italia 80 (heute Berlin United), die er zu zwei Aufstiegen führte. Seit 2019 trainiert er den Berliner Landesligisten BFC Preußen.
Nebenbei ist Thomas Häßler in vielen Werbespots und TV-Shows zu sehen. 2016 zeigte er sich bei «Let’s Dance», ein Jahr später belegte er den vierten Platz in der RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star – holt mich hier raus». Seit 2004 ist Häßler mit seiner Frau Anke verheiratet. Aus der ersten Ehe des Ex-Fußballstars stammen drei Kinder.