Wie verändern sich die Gehirne von Rauchern?
Stimmt es, dass das Rauchen das Gehirn verändert und es dadurch schwieriger wird, mit dem Rauchen aufzuhören? Wenn ja, wie geschieht das? Kann man irgendetwas tun, um die Veränderung rückgängig zu machen?
Die Antwort lautet: Ja, es ist wahr, wenn man raucht, verändert sich das Gehirn als Reaktion auf den sehr hohen Nikotingehalt der Zigaretten. Diese Gehirnveränderungen führen dazu, dass man nikotinabhängig wird, und diese Abhängigkeit kann es sehr schwer machen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Rauchergehirne verändern sich als Reaktion auf hohe Nikotinmengen
Nikotin ist die Chemikalie im Tabak, die hauptsächlich für das Suchtverlangen verantwortlich ist. Nikotin, das durch Zigaretten in den Körper gelangt, aktiviert bestimmte Hirnstrukturen beziehungsweise Rezeptoren. Wenn diese Rezeptoren aktiviert werden, setzen sie eine Gehirnchemikalie namens Dopamin frei, die für ein gutes Gefühl, eine Art High, sorgt. Diese Genussreaktion auf Dopamin ist ein wesentlicher Bestandteil des Nikotinabhängigkeitsprozesses.
Der Nikotingehalt in Zigaretten liegt ganz unterschiedlich zwischen 0,1 mg und 1,0 mg. Der John Player Special Tabak beispielsweise ist eine klassische Sorte und hat einen Nikotingehalt zwischen 0,6 mg (die mildere Variante) und 0,8 mg (die stärkere Variante) pro Zigarette.
Wenn man weiter raucht, nimmt die Zahl der Nikotinrezeptoren im Gehirn mit der Zeit zu. Süchtige Raucher haben Milliarden mehr von diesen Rezeptoren als Nichtraucher. Aber nicht alle Raucher haben eine so hohe Anzahl von Rezeptoren. Deshalb gelingt es einigen regelmäßigen Rauchern ohne große Schwierigkeiten mit dem Rauchen aufzuhören, während andere große Schwierigkeiten mit dem Verzicht auf Zigaretten haben.
Klassische Konditionierung des Gehirns
Wenn man versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, nehmen die Rezeptoren im Gehirn kein Nikotin auf, sodass die Genussreaktion ausbleibt. Außerdem führt ein niedriger Nikotinspiegel zu Nikotinentzugssymptomen, wie starkem Verlangen nach einer Zigarette, Angst, Reizbarkeit, Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, gedrückter Stimmung, Frustration, Wut, erhöhtem Hunger und Schlafstörungen.
Der schnellste Weg, die Entzugserscheinungen zu lindern, ist das Rauchen einer Zigarette, wodurch Dopamin freigesetzt und die Lustreaktion aktiviert wird. Zudem besteht durch die Konditionierung der Rezeptoren im Gehirn, in bestimmten Situationen Nikotin zu erwarten, auch lange, nachdem man mit dem Rauchen aufgehört hat, ein sehr hohes Rückfallrisiko.
Raucht man z. B. regelmäßig, wenn man Alkohol trinkt, sich in einer stressigen Situation befindet oder nach einer Mahlzeit, erwarten die Nikotinrezeptoren im Gehirn zu diesem Zeitpunkt den Dopaminschub durch Nikotin. Diese „Trigger“-Situationen können ein starkes Verlangen nach einer Zigarette auslösen, selbst wenn man schon seit mehreren Monaten nicht mehr raucht.
Für einen langfristigen Erfolg ist es das Wichtigste, mit Ritualen zu brechen und neue zu etablieren, um einen Rückfall in alte Gewohnheiten zu verhindern.
Eine gute Nachricht
Die gute Nachricht ist, dass sich die Anzahl der Nikotinrezeptoren im Gehirn nach dem vollständigen Rauchstopp wieder normalisiert. Das Verlangen nach einer Zigarette tritt dann seltener auf, dauert nicht mehr so lange und ist nicht mehr so stark, und mit der Zeit wird es ganz verschwinden.
Aufgrund seiner Wirkung auf das Gehirn kann Nikotin sehr stark süchtig machen. Die Überwindung der Nikotinsucht und die erfolgreiche Bewältigung der Entzugssymptome erfordern bei vielen Menschen eine medizinische Behandlung. Es gibt Medikamente, die die Entzugssymptome lindern können, und die Unterstützung und Anleitung durch ein Behandlungsprogramm für Tabak-Abhängige kann dabei helfen, das Verhalten so zu ändern, dass Ihre Chancen, rauchfrei zu bleiben, steigen.
Das Rauchen aufgeben
Mit dem Rauchen aufzuhören kann zwar schwierig sein, aber es ist die Mühe wert. Die Gesundheit wird fast sofort davon profitieren.
Bereits 20 Minuten nach der letzten Zigarette verlangsamt sich der Herzschlag. Zwölf Stunden später ist der Kohlenmonoxid-Spiegel – ein giftiges Gas – im Blut wieder normal. Innerhalb von drei Monaten verbessert sich die Lungenfunktion und der Herz-Kreislauf wird wieder besser. Nach einem Jahr sinkt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um die Hälfte. Und nach fünf bis 15 Jahren ist das Schlaganfallrisiko genauso hoch wie das eines Nichtrauchers.
One day at a time
Wer das Rauchen aufgeben möchte, sollte mit seinem Arzt darüber sprechen. Er kann Medikamente und Unterstützung anbieten und auch Behandlungsprogramme in der Nähe empfehlen. Mit dem Rauchen aufzuhören ist ein Prozess, also muss man einen Schritt nach dem anderen gehen und jeden Erfolg würdigen.
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