Ausbildungsabbrüche vermeiden – Ursachen und Lösungen
Die Zahl ist erschreckend: Rund 30 % aller Ausbildungsverträge werden vorzeitig aufgelöst. Unternehmen, die bereits viel Zeit und Geld in die Ausbildung junger Talente investiert haben, stehen dann oft vor einem Scherbenhaufen. Doch was sind die häufigsten Ursachen für Ausbildungsabbrüche und wie können Unternehmen rechtzeitig gegensteuern? Wer die richtigen Maßnahmen ergreift, kann nicht nur den Abbruch vermeiden, sondern die Ausbildung insgesamt zu einem Erfolg führen.
Die häufigsten Gründe für Ausbildungsabbrüche
Bevor man sich mit Lösungen beschäftigt, sollte man verstehen, warum so viele Ausbildungen scheitern. Es gibt einige wiederkehrende Gründe, die man im Auge behalten sollte.
1. Mangelnde Betreuung und Überforderung
Ein häufiger Grund für Ausbildungsabbrüche ist das Gefühl der Überforderung. Viele Auszubildende bekommen nicht die nötige Betreuung und Unterstützung, um mit den Anforderungen der Ausbildung Schritt zu halten. Ohne klare Anleitung oder Unterstützung verlieren sie schnell die Motivation und das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Das Gefühl, sich allein durchkämpfen zu müssen, führt oft dazu, dass junge Menschen abbrechen.
2. Fehlende Perspektiven
Ein weiterer häufiger Abbruchgrund ist das Fehlen klarer Perspektiven. Wenn Auszubildenden nicht verstehen, wie ihre Ausbildung sie langfristig voranbringt, verlieren sie das Ziel aus den Augen. Ohne ein greifbares Ziel wird es schwierig, die Motivation aufrechtzuerhalten.
3. Zwischenmenschliche Konflikte
Die Beziehungen zu Ausbildenden, Kollegen oder Mitschülern spielen eine große Rolle. Mangelnde Kommunikation, Konflikte im Team oder das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, kann einen jungen Menschen schnell frustrieren. In einem solchen Umfeld fällt es schwer, die Ausbildung fortzusetzen.
4. Unzureichende schulische Vorbereitung
Viele Auszubildenden kommen mit unzureichenden schulischen Kenntnissen in die Ausbildung. Besonders in Ausbildungsberufen, die ein gewisses Maß an Vorwissen erfordern, kann das schnell zu Problemen führen. Ohne Unterstützung fühlen sich diese Auszubildenden oft überfordert und sehen keine andere Lösung als den Abbruch.
Wie Lerncoaching helfen kann
Eine vielversprechende Lösung zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen ist das Lerncoaching. Es setzt genau an den oben beschriebenen Problemen an und bietet jungen Menschen eine gezielte Unterstützung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schulungen legt Lerncoaching den Fokus auf die individuellen Lernbedürfnisse und Herausforderungen der Auszubildenden.
Persönliche Lernstrategien entwickeln
Viele junge Menschen wissen nicht, wie sie am besten lernen sollen. Lerncoaching hilft ihnen, individuelle Lernstrategien zu entwickeln, die langfristig funktionieren. Sie lernen, wie sie mit dem Druck umgehen und Aufgaben systematisch angehen. Dadurch können Überforderung und Frustration deutlich reduziert werden.
Motivation und Zielsetzung
Lerncoaching kann auch dazu beitragen, dass Auszubildende ihre Motivation wiederfinden. Durch gezielte Gespräche wird klar, welche Ziele erreichbar sind und wie die Ausbildung zu diesen Zielen führt. Das gibt den Auszubildenden ein klares Bild davon, warum es sich lohnt, dranzubleiben.
Stärkung sozialer Kompetenzen
Das Lerncoaching fördert nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch die sozialen Kompetenzen. Viele Konflikte am Arbeitsplatz entstehen aus Missverständnissen oder Unsicherheiten. Lerncoaches unterstützen Auszubildende dabei, sich selbstbewusster in Teams zu bewegen, Probleme anzusprechen und Lösungsansätze zu finden. Das stärkt das Miteinander und reduziert zwischenmenschliche Konflikte.
Schulische Lücken schließen
Lerncoaching bietet Auszubildenden auch die Möglichkeit, schulische Defizite gezielt anzugehen. Durch individuelle Förderung können Lernschwächen aufgearbeitet werden, sodass sich die Auszubildenden nicht mehr überfordert fühlen. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und ermöglicht es ihnen, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Maßnahmen für Unternehmen zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen
Auch Unternehmen können viel tun, um die hohe Abbruchquote zu senken. Neben dem Einsatz von Lerncoaching gibt es weitere Maßnahmen, die präventiv wirken.
1. Regelmäßiges Feedback und Betreuung
Ein guter Draht zwischen Ausbilder und Auszubildenden ist das A und O. Regelmäßiges Feedback und eine enge Betreuung sorgen dafür, dass Probleme frühzeitig erkannt und angegangen werden können. Unternehmen sollten regelmäßige Gespräche und Coachings in den Ausbildungsplan integrieren, um den Lernfortschritt zu überwachen und die Zufriedenheit zu gewährleisten.
2. Klare Perspektiven aufzeigen
Zeigen Sie Ihren Auszubildenden, wohin die Reise gehen kann. Wenn sie wissen, welche Karrieremöglichkeiten sie nach der Ausbildung erwarten, bleiben sie motiviert. Unternehmen können Workshops oder Infoveranstaltungen organisieren, bei denen die verschiedenen Karrierewege im Unternehmen vorgestellt werden.
3. Konfliktmanagement fördern
Es ist wichtig, eine Kultur der offenen Kommunikation zu schaffen. Auszubildende sollten sich sicher fühlen, ihre Sorgen oder Konflikte anzusprechen, ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. Durch regelmäßige Teambuilding-Maßnahmen oder Konfliktmanagement-Schulungen kann das Betriebsklima verbessert werden.
4. Schulische Unterstützung anbieten
Unternehmen sollten nicht nur auf das fachliche Können der Auszubildenden achten, sondern auch auf ihre schulischen Leistungen. Angebote wie Nachhilfe oder Lerncoaching können helfen, schulische Defizite aufzufangen und so einen Ausbildungsabbruch zu verhindern.
Fazit
Ausbildungsabbrüche lassen sich oft verhindern, wenn Unternehmen und Auszubildende frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergreifen. Lerncoaching ist dabei ein wertvolles Instrument, das junge Menschen nicht nur unterstützt, sondern ihnen auch hilft, ihre Lernstrategien zu verbessern, Motivation aufzubauen und Konflikte zu bewältigen. Doch das beste Coaching bringt wenig, wenn das Unternehmen selbst nicht die passenden Strukturen und Ansätze spiegelt. In Kombination mit klarer Betreuung, offener Kommunikation und einer unterstützenden Unternehmenskultur schaffen Unternehmen so die Basis, in der Auszubildende erfolgreich ihre Ausbildung abschließen können.
Über die Autorin
Franziska Kövener ist Expertin für Lernen, Lernentwicklung und Performance mit einem einzigartigen Ansatz, der sowohl analytische als auch persönliche Aspekte vereint. Als Diplom-Mathematikerin bringt sie eine präzise und strukturierte Herangehensweise mit, die es ihr ermöglicht, Prozesse zu optimieren und effiziente Lösungen zu entwickeln.
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https://franziska-koevener.de/
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