Das BEPS-MLI ist ein wichtiges Element des BEPS-Projekts der Organisation fรผr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Gruppe der Zwanzig (G20). Dadurch sollen zahlreiche Empfehlungen des Projekts unmittelbar in die bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen der teilnehmenden Staaten implementiert werden.
BEPS steht fรผr Base Erosion and Profit Shifting, auf Deutsch etwa Gewinnkรผrzung und Gewinnverlagerung. Dabei handelt es sich um ein Projekt fรผr ein international abgestimmtes Vorgehen gegen schรคdlichen Steuerwettbewerb und gegen aggressive Steuergestaltungen international tรคtiger Unternehmen. Hintergrund war die zunehmende Beobachtung, dass multinationale Unternehmen aufgrund bestehender Besteuerungsinkongruenzen ihre Steuerlast auf ein Minimum senken konnten. Dies fรผhrt zu Steuermindereinnahmen und erheblichen Wettbewerbsverzerrungen. Diesem Problem kann nachhaltig nur mit international abgestimmten Maรnahmen begegnet werden. Dem BEPS-Projekt haben sich alle Staaten der OECD und der G20 sowie Entwicklungs- und Schwellenlรคnder angeschlossen. Dass sich die Staatengemeinschaft auf diese neuen Standards einigen konnte, ist ein Meilenstein und ein Novum fรผr die internationale Steuerpolitik.
Die Einigung auf die sogenannte Zwei-Sรคulen-Lรถsung zur internationalen Besteuerung von Unternehmen knรผpft an diesen Erfolg an.
Das BEPS-MLI ist am 1. April 2021 fรผr Deutschland in Kraft getreten, allerdings noch nicht wirksam geworden. Wirksam wird es erst, wenn Deutschland gegenรผber der OECD notifiziert, dass die erforderlichen innerstaatlichen Verfahren abgeschlossen sind. Diese Notifizierung soll erst nach Abschluss eines zweiten Gesetzgebungsverfahrens erfolgen, das die Modifikationen der vom BEPS-MLI erfassten Steuerabkommen konkretisiert.
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