Freitag, 19 April 2024
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Deutschlandweite Aufklärungskampagne über Sepsis startet mit einem fünften Partner in die neue Förderphase

(openPR) Für eine bessere Sepsis-Versorgung in Krankenhäusern: „Deutsches Qualitätsbündnis Sepsis“ wird Partner der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis 

Deutschlandweite Aufklärungskampagne über Sepsis startet mit einem fünften Partner ins neue Jahr und in die Implementierungsphase 

Berlin, im März 2023 Jährlich erkranken mindestens 230.000 Menschen in Deutschland an einer Sepsis (umgangssprachlich „Blutvergiftung“). Mindestens 85.000 Menschen sterben daran – es ist damit eine der häufigsten Todesursachen im Land. Dabei ist die Sepsis-Sterblichkeit in Deutschland verglichen mit anderen westlichen Industrieländern besonders hoch. Ein großer Teil der Todesfälle und viele gravierende Spätfolgen bei Überlebenden der Sepsis wären durch Prävention, frühzeitige Erkennung und bessere Versorgung vermeidbar!  Die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis hat sich dies seit 2021 zur Aufgabe gemacht und bekommt nun mit dem Start ins neue Jahr weitere tatkräftige Unterstützung im Bereich Qualitätsmanagement an Kliniken: Das „Deutsche Qualitätsbündnis Sepsis“ (DQS) wird fünfter Partner der deutschlandweiten Aufklärungskampagne. In diesem Jahr startet die Kampagne in ihre Implementierungsphase, in der vor allem die Gesundheitskompetenz und das allgemeine Bewusstsein der Bevölkerung für den Notfall Sepsis, sowie das Fachwissen beim medizinischen Personal gesteigert und konkrete Verhaltensänderungen herbeigeführt werden sollen. 

Bereits 2017 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Sepsis als „globale Bedrohung“ eingestuft. Seit 2021 arbeiten auf Initiative des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e. V. (APS) die Sepsis-Stiftung, der SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald und die Deutsche Sepsis-Hilfe e. V. (DHS) gemeinschaftlich an der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis. Diese wird vom Bundesgesundheitsministerium gefördert und seit April 2022 ist der Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach höchstpersönlich Schirmherr der Kampagne. 

Mit Jahresbeginn steigt zusätzlich das „Deutsche Qualitätsbündnis Sepsis“ (DQS) in die Kampagne ein. Das Bündnis mit aktuell über 60 teilnehmenden Krankenhäusern zielt auf die Verbesserung der Sepsis-Versorgung in Kliniken ab. Konkret wird sich das DQS im Rahmen der Kampagne mit einem Toolkit und Schulungsprogramm zur Verbesserung der Sepsis-Versorgung, einem Peer-Review-Programm und Implementierungsstrategien für konkrete Verbesserungsmaßnahmen bei der Sepsis-Versorgung an deutschen Kliniken einbringen. 

„Auf den Erfahrungen von über 10 Jahren aufbauend arbeiten wir im DQS seit 2015 daran, die Behandlungsqualität bei Sepsis in deutschen Krankenhäusern zu verbessern. Ein wichtiger Fokus liegt darüber hinaus auf Kommunikation in und über Arbeitsbereiche und Krankenhäuser hinweg sowie auf der korrekten Erfassung und Kodierung von Sepsisfällen, um das Ausmaß der Erkrankung besser zu verstehen und wiederzugeben. Daher freuen wir uns sehr, die Kampagne mit unserem Fachwissen und unseren Qualitätsmanagement-Methoden unterstützen zu können“, so Dr. Hendrik Rüddel vom Universitätsklinikum Jena als ärztlicher Projektleiter des DQS, das als Netzwerk auch weiteren interessierten Krankenhäusern offensteht. 

Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des APS und Initiatorin der Kampagne, freut sich über die kompetente Unterstützung: „Das DQS ergänzt die Angebote der bisherigen Partner vor allem im Bereich Qualitätsmanagement an Kliniken ideal. Zwar treten 80 Prozent der Sepsis-Fälle zunächst außerhalb des Krankenhauses auf – die zügige und adäquate Behandlung im Krankenhaus jedoch entscheidet über Leben und Tod. Denn Sepsis ist ein medizinischer Notfall. Aktuell liegt die Sepsis-Sterblichkeit in deutschen Krankenhäusern bei 37 Prozent – das müssen wir ändern! Wir sind daher sehr dankbar, mit dem DQS einen starken Partner mit einem Netzwerk in den Kliniken gefunden zu haben, der uns bei der Verbesserung der Sepsis-Versorgung mit seiner Expertise unterstützt.“ 

2023 startet die Implementierungsphase der Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis und läuft bis Sommer 2026. In dieser soll vor allem erreicht werden, dass Sepsis in der Bevölkerung als zeitkritischer, medizinischer Notfall wahrgenommen wird, der jeden treffen kann. Dafür soll wichtiges Hintergrundwissen zum Entstehen und Erkennen in der Bevölkerung, aber auch beim medizinischen Fachpersonal verankert und konkrete Handlungsmuster für den Fall einer Sepsis vermittelt werden. 

Dabei setzt die Kampagne auf Aufklärung und Wissensvermittlung in allen Phasen einer Sepsis, angefangen bei der Infektionsprävention, beispielsweise durch Impfungen und hygienische Versorgung, über die richtige Interpretation von Symptomen, bis hin zur sofortigen adäquaten Therapie und schließlich Nachsorge bei Überlebenden. Kernziel: Die Frage „Könnte es Sepsis sein?“ muss sowohl in den Köpfen der Bevölkerung als auch der Rettungsdienste und des medizinischen Fachpersonals in Praxen und Kliniken genauso stark verankert werden, wie die Frage nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Denn jede Minute zählt! 

Informationen und Einblicke gibt es unter: https://www.deutschland-erkennt-sepsis.de/

Die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis wurde vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. initiiert. Zusammen mit den Partnern Sepsis-Stiftung, SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald, Deutsche Sepsis-Hilfe e. V., und Deutsches Qualitätsbündnis Sepsis soll die Kampagne über Sepsis aufklären, informieren, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über Sepsis liefern sowie die Qualität der Diagnostik und Behandlung sowie die Nachsorge bei Sepsis verbessern.

 

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