ARAG Experten รผber die erste wirklich digitale Generation – Gen Z
Die Generation Z – auch Gen Z genannt – umfasst Menschen, die zwischen Mitte der 1990er und 2010er Jahre geboren wurden. Dies sind laut Statista knapp 12 Millionen junge Menschen, die rund 14 Prozent der deutschen Gesamtbevรถlkerung ausmachen. Die ARAG Experten haben sich einmal umgehรถrt und รผbersetzen einige typische Begriffe der Gen Z.
Wer ist die Generation Z?
Die Gen Z hat einige besondere Merkmale, die sie von vorherigen Generationen unterscheidet. So sprechen sie sogenanntes „Denglisch“ (ein Mix aus Deutsch und Englisch). Zudem sind Gen Z Digital Natives, denn sie sind laut der ARAG Experten die erste Generation , die in einer Welt aufgewachsen ist, in der das Internet und digitale Technologien allgegenwรคrtig sind. Es wird nicht ferngesehen, es wird gestreamt. Aktuelle Ereignisse holt man sich รผber Webseiten, Blogs, soziale Medien oder auch รผber Podcasts auf die Ohren ( 66 Prozent). Zwar geht die Generation Z gerne klassisch shoppen (59 Prozent sogar mindestens einmal wรถchentlich), doch wichtig sind dabei digitale Bezahlmethoden.
Gleichzeitig ist Gen Z รคuรerst umweltbewusst: Plastik vermeiden laut PwC-Studie 37 Prozent und mehr als die Hรคlfte aller Gen Z-Zugehรถrigen wรผrde fรผr Bio-Lebensmittel mehr Geld ausgeben. Denn fรผr Gen Z spielt auch die Gesundheit eine groรe Rolle: 44 Prozent nutzen Apps, um die Fitness zu tracken, den Schlaf zu analysieren oder das Essverhalten zu รผberwachen. Bei aller Technikaffinitรคt ist sich die Generation Z aber auch der Risiken bewusst, die mit neuen Technologien einhergehen.
Obwohl Gen Z im Gegensatz zu den Millennials, die um die Jahrtausendwende geboren wurden, mehr Wert auf Spaร, bleibende Erlebnisse und Abenteuer legt, spielt materielle Sicherheit eine groรe Rolle im Leben der Gen Z: So gehรถren Reisen und ein hohes Gehalt, gerne in einer guten Work/Life-Balance verdient, zu den wichtigsten Lebenszielen der Generation Z.
Die Sprache der Gen Z
Um mit den Begriffen in der รberschrift anzufangen: cray steht fรผr crazy (verrรผckt), lost bedeutet auf Deutsch verloren, wird aber auch benutzt, wenn jemand beispielsweise planlos oder hilflos ist und lit (auf Deutsch angezรผndet, beleuchtet) wird verwendet, um positive Dinge zu beschreiben, im Sinne von „schรถn“, „toll“ oder z. B. „aufregend“. Zudem ist die Sprache der Gen Z von Begriffen geprรคgt, die oft eine tiefere Bedeutung haben und eine bestimmte Haltung oder soziale Dynamik ausdrรผcken.
Cancel Culture
Der Begriff „Cancel Culture“ bezieht sich auf die Praxis, Personen oder Organisationen wegen eines als anstรถรig oder beleidigend empfundenen Verhaltens รถffentlich und zumeist in den sozialen Netzwerken anzuprangern. Betroffene werden boykottiert oder die Unterstรผtzung entzogen, um sie fรผr ihre Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen und eine Botschaft an andere zu senden. Darรผber hinaus wird der Begriff verwendet, um eine allgemeine Atmosphรคre der Intoleranz gegenรผber abweichenden Standpunkten oder Meinungen zu beschreiben.
Cancel Culture ist kontrovers. Einige kritisieren sie als รผbermรครig streng und abstrafend, weil sie keine Mรถglichkeit der Vergebung oder Wiedergutmachung einrรคumt. Andere argumentieren, dass sie ein notwendiges Instrument ist, um Menschen zur Verantwortung zu ziehen und soziale Gerechtigkeit zu fรถrdern.
FOMO
FOMO steht fรผr „Fear Of Missing Out“ (Angst, etwas zu verpassen). Es bezieht sich auf das Gefรผhl der Angst, das Menschen empfinden, wenn sie glauben, dass andere Menschen Erfahrungen oder Gelegenheiten genieรen, an denen sie nicht teilhaben. FOMO entsteht oft, wenn man in den sozialen Medien Beitrรคge, Updates oder Geschichten von Freunden und Gleichaltrigen รผber lustige Veranstaltungen, Reisen, Errungenschaften oder Erfahrungen sieht, an denen man selbst nicht teilnimmt.
FOMO kann laut ARAG Experten dazu fรผhren, dass Menschen sich unter Druck gesetzt fรผhlen, mit Gleichaltrigen mitzuhalten, auch wenn dies eigentlich nicht in ihrem Interesse ist. Es kann zudem dazu fรผhren, dass Betroffene sich isoliert oder ausgeschlossen fรผhlen.
Gaslighting
Der Begriff stammt aus dem englischen Theaterstรผck „Gas Light“ (deutsch fรผr Gasbeleuchtung) von Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938. In dem Stรผck versucht ein Ehemann, seine Frau dazu zu bringen, ihre Wahrnehmung in Frage zu stellen. Unter anderem indem er das Gaslicht dimmt, gleichzeitig aber behauptet, es sei immer noch hell. Im รผbertragenen Sinn ist „Gaslighting“ also eine Form von emotionaler Manipulation. Dabei versucht jemand, das Vertrauen, die Wahrnehmung oder die Erinnerung einer anderen Person mit Lรผgen, Verleumdungen oder Verzerrungen der Realitรคt zu beeinflussen. Beim Gaslighting geht es darum, Macht und Kontrolle รผber eine andere Person auszuรผben, indem sie in Frage gestellt, kritisiert oder belรคchelt wird. Dies kann laut ARAG Experten beim Opfer nicht nur zu Verwirrung, Selbstzweifel und einem Gefรผhl der Unsicherheit fรผhren. Gaslighting kann schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden des Opfers haben. Es kann in jeder Form von Beziehung vorkommen – in der Liebesbeziehung, unter Freunden, Kollegen oder innerhalb der Familie.
Ghosting
„Ghosting“ bezieht sich auf die plรถtzliche Unterbrechung des Kontakts durch eine Person, insbesondere in einer romantischen Beziehung, indem sie auf Anrufe, Nachrichten oder andere Formen der Kommunikation nicht mehr antwortet und ohne Erklรคrung verschwindet. Besonders auffรคllig wurde das Phรคnomen im Zeitalter des Smartphones. Durch das viele Hin- und Herchatten erhรถht sich auch die Wahrscheinlichkeit, „geghostet“ zu werden; Nachrichten werden auf „gelesen“ gelassen und bleiben unbeantwortet.
Red Flag
Der Begriff „Red Flag“ (deutsch: rote Fahne) stammt aus der Sportwelt, in der bei vielen Sportarten eine rote Flagge gehisst wird, um eine Unterbrechung oder das Ende eines Wettbewerbs zu signalisieren. Von der Gen Z wird der Begriff oft verwendet, um Verhaltensweisen oder Situationen zu beschreiben, die ein potentielles Risiko oder Problem darstellen kรถnnen. In einer Beziehung oder beim Dating kรถnnen „Red Flags“ z. B. Hinweise darauf geben, dass etwas nicht stimmt oder dass der Auserwรคhlte nicht die richtige Wahl ist. Auch im Arbeitsleben wird der Begriff laut ARAG Experten eingesetzt. Hier kann er beispielsweise fรผr ein unseriรถses Jobangebot genutzt werden oder ein nicht vertrauenswรผrdiges Geschรคft.
Weitere interessante Informationen unter:
https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/sonstige/
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