Groรe Literatur lebt weiter: Grandiose Lesung bei Hugendubel Frankfurt am Steinweg
An diesem Samstag verwandelte sich der Hugendubel am Steinweg in Frankfurt am Main in einen Ort literarischer Magie: Zahlreiche Gรคste folgten der Einladung zur Lesung des Briefwechsels zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch โ zwei Giganten der deutschsprachigen Literatur. In Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt wurde eine Veranstaltung gestaltet, die eindrucksvoll bewies, wie lebendig Kultur und Literatur in dieser Stadt sind.
Die Lesung begann um 14:00 Uhr und brachte bereits am frรผhen Nachmittag literarischen Glanz in die Buchhandlung. Barbara Hammes, Leiterin des Hugendubel Frankfurt Steinweg, begrรผรte herzlich die zahlreich erschienenen Gรคste und erรถffnete die Veranstaltung. Anschlieรend leitete Katrin Spira, Dramaturgin am Schauspiel Frankfurt, die Lesung mit bewegenden Worten ein und gab einen sensiblen Einblick in die Beziehung zwischen Bachmann und Frisch sowie den literarischen Wert ihrer Briefe.
Ingeborg Bachmann (1926โ1973) war eine der bedeutendsten Lyrikerinnen und Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum. Ihre Gedichte, Hรถrspiele, Essays und Prosatexte thematisieren Identitรคt, Sprache, Liebe und politische Verantwortung. Sie war eng verbunden mit der โGruppe 47โ und fรผhrte enge Beziehungen zu Kรผnstlern wie Paul Celan.
Max Frisch (1911โ1991) war ein Schweizer Schriftsteller und Dramatiker, berรผhmt fรผr Werke wie Stiller, Homo Faber und Andorra. Seine Romane und Theaterstรผcke beschรคftigen sich mit Fragen der Identitรคt, der persรถnlichen Verantwortung und der existenziellen Selbstreflexion. Als einer der groรen Nachkriegsautoren prรคgte er das literarische Denken einer ganzen Generation.
Katrin Spira erklรคrte einleitend, das Max Frisch zutiefst beeindruckt war von einem Hรถrspiel Bachmanns โ der Beginn eines schriftlichen Austauschs, der nicht nur literarisch, sondern auch menschlich bewegend ist. Schnell entwickelte sich zwischen den beiden ein intensiver Kontakt, der in einem Treffen mรผndete und schlieรlich zu einer der bekanntesten Liebesgeschichten der Literaturgeschichte fรผhrte.
Die Lesung zeigte nicht nur das literarische Talent beider, sondern auch die innere Zerrissenheit, Leidenschaft und Verletzlichkeit, die ihre Beziehung prรคgte. Bachmann, die gefeierte Lyrikerin, und Frisch, der renommierte Dramatiker โ zwei Persรถnlichkeiten, deren Briefwechsel intime Einblicke in Liebe, Zweifel und Sprachlosigkeit gibt.
Fรผr die Lesung konnten zwei herausragende Ensemblemitglieder des Schauspiel Frankfurt gewonnen werden: Manja Kuhl und Sebastian Kuschmann brachten den Briefwechsel mit eindrucksvoller sprachlicher und emotionaler Tiefe auf die Bรผhne. Ihre Stimmen verliehen den literarischen Fragmenten zwischen Sehnsucht und Entfremdung eine besondere Intensitรคt.
Grundlage der Lesung war der verรถffentlichte Briefwechsel โWir haben es nicht gut gemachtโ, erschienen im Verlag Piper / Suhrkamp. Das Buch ist nicht nur ein literarisches Dokument von unschรคtzbarem Wert, sondern zรคhlt auch zu den aktuellen SPIEGEL-Bestsellern โ ein Beleg dafรผr, wie sehr die Stimmen von Bachmann und Frisch auch heute noch berรผhren und bewegen.
Diese besondere Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt brachte die emotional aufgeladenen Briefe in einer eindrucksvollen szenischen Lesung zur Geltung โ getragen von den Stimmen zweier starker Bรผhnenpersรถnlichkeiten, die dem intimen Dialog zwischen Bachmann und Frisch neues Leben einhauchten.
Die Veranstaltung bei Hugendubel war nicht nur eine Hommage an zwei Ausnahmekรผnstler, sondern auch ein Plรคdoyer fรผr die bleibende Relevanz groรer Literatur. In den ehrlichen, oft schmerzhaften Briefen spiegeln sich zeitlose Fragen: nach Nรคhe und Distanz, Freiheit und Bindung, nach Liebe, Selbstzweifel und der Macht der Sprache.
Und wer mehr erleben mรถchte: Der Briefwechsel ist derzeit auch auf der Bรผhne des Schauspiel Frankfurt zu sehen โ ein weiterer Grund, sich diesen bewegenden Zeugnissen zweier groรer Seelen zu widmen.
Frankfurt hat mit dieser Lesung einmal mehr gezeigt: Diese Stadt liebt Literatur โ und hรคlt sie lebendig.
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