Montag, 29 April 2024
StartBusinessWie ein CEO eine Mitarbeiterin fragte: Warum arbeiten Sie eigentlich?

Wie ein CEO eine Mitarbeiterin fragte: Warum arbeiten Sie eigentlich?

Eine Geschichte, die für sich spricht, vor allem wenn ein CEO, Fragen stellt, die man nicht erwartet hätte

Dies ist eine Geschichte, die für sich spricht und die weder interpretiert noch diskutiert werden muss.

Es ist wie jedes Mal nach dem Regen. Ich fiebere nach den warmen trockenen Sommermonaten. Wenn morgens der Tag mit einem strahlend blauen Himmel beginnt, dann ist die Stimmung bestens. Vor allem im Büro, oder wenn ich mal wieder auf Dienstreisen bin.

Dieses Mal führte mich meine Reise nach Paris und ich flog gemeinsam mit dem CEO des Konzerns zu einer Sitzung. Ich arbeitete noch nicht lange in dem gigantischen Industriekonzern und begleitete ihn das erste Mal. Naja, ich war schon etwas aufgeregt, mit ihm das erste Mal unterwegs zu sein. Ich bewunderte ihn. Er gehörte zu den Nummer-Eins- Männern, die eine herausragende Karriere hinter sich hatten. Im Vorfeld hatte ich viel über ihn gelesen: Er selbst kam ins Rampenlicht, als er den Konzern durch die große Krise manövrierte. Bis heute führte er das Unternehmen wirkungsvoller als seine Vorgänger. Er gehörte zu den weltweit mächtigsten Konzernbossen und avancierte immer mehr zum gefragten Berater von verschiedenen Staatschefs in Europa. Es bewegte meinen Stolz, für ihn zu arbeiten.

Im Flugzeug saß ich nicht neben ihm, sondern er in der Business Class und ich in der Economy. So konnte ich meinen Gedanken nachgehen und freute mich auf diese Reise, wenn ich auch wusste, dass ich kaum Zeit hatte, überhaupt etwas von Paris zu genießen. Aber dennoch verursachte Paris gute Laune in mir und ich gelange dabei immer wieder ins Schwärmen. Die französische Art im Business zu interagieren, unterscheidet sich doch sehr von unserer deutschen. Netzwerke und die persönliche Beziehungsebene sind entscheidend und werden gerne bei ausgiebigen Businesslunches vertieft. Savoir-vivre eben.

Eine große schwarze Limousine wartete bereits am Flughafen auf uns. Eine nagelneue Mercedes S-Klasse. Ein dünner Ledergeruch kroch mir in die Nase. Alles noch neu.  Dabei fühlte ich mich schon ziemlich königlich und war gespannt auf das Plaza Athénée, in dem die Sitzung stattfinden sollte. Ebenso war ich ziemlich aufgeregt, denn ich sollte zehn Minuten über die Operative Planung meiner BusinessUnit sprechen. Aber ich war gut vorbereitet. Und ich wusste, meine Aufregung würde dann verfliegen, sobald ich den ersten Satz gesagt hatte. Nach der Maxime: Gut vorbedacht – schon halb gemacht.

Während des Fahrens kamen wir ins Plaudern. Er fragte mich, ob ich verheiratet wäre. „Ja, natürlich, schon seit fünf Jahren und sehr glücklich,“ antwortete ich. Darauf fragte er: „Als was arbeitet denn ihr Mann?“ Ich sagte ihm, dass mein Mann Musiker wäre. Nach einer kurzen Pause erwiderte er: „Mh… Klar, dann verdient ja ihr Mann nicht viel.“ Ups! Was hatte der gerade gesagt? Was hatte das denn zu bedeuten?

Irritiert sah ich ihn an und antwortete, dass mein Mann ein sehr gut laufendes Tonstudio mit etlichen Mitarbeitern hat, das auch für Hollywood Blockbuster Filmmusik komponiert. Daraufhin er: „Warum arbeiten Sie dann überhaupt?“

Aus „Blondinen im Management“ von Heidi Stopper und Jane Uhlig, Janes Verlag

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